Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Seelsorger und Heimatforscher Kreuzweingarten. Pfarrer Nikolaus Reinartz wird heute um 9.15 Uhr auf dem Bergfriedhof seiner Pfarrer zu Grabe getragen. 31 Jahre wirkte er als ein treuer Hirte in dieser Gemeinde und machte sich darüber hinaus als Heimatforscher einen Namen. Eine ganze Reihe von Büchern, Broschüren und Zeitungsberichten gibt der Nachwelt Zeugnis von diesem regen Geiste, der immer bemüht war, Vergangenes für die Gegenwart und die Zukunft zu erhalten und zu nutzen. Große Reisen nach Palästina, Italien und England erweiterten und bereicherten seine Kenntnisse und Erfahrungen. Er war es, der die Fenster des Kreuzganges des Steinfelder Klosters in England wiederentdeckte. Der Kreis Euskirchen ist ihm verpflichtet, da er seine ganze reichhaltige Büchersammlung der Kreisverwaltung verkaufte. Leider fand sich bisher noch kein geeigneter Platz, sie aufzustellen und allen Heimatfreunden und forschern zugänglich zu machen ... Nikolaus Reinartz wurde am 12. Dezember 1784 in Heistert bei Kall geboren. Am 15. August 1899 erhielt er im Dom zu Köln die Priesterweihe und wirkte als Kaplan in Brühl. In den Jahren zwischen 1902 und 1919 betätigte er sich u. a. als Rektor in der Volksheilstätte Mönchen-Gladbach und am Institut St. Raphael in Laurensburg. Als er zum 13. Dezember 1919 als Pfarrer nach Kreuz-Weingarten berufen wurde, wollte man dort das alte Gotteshaus abbrechen und durch einen neuen, größeren Bau ersetzen. Glücklicherweise wurde dieser Plan durch die Inflation vereitelt. Nun entschloß man sich, die alte Wallfahrtskirche umzubauen und zu erweitern, wodurch sie uns erhalten geblieben ist. Pfarrer Reinartz setzte sich sehr für diese Pläne ein, und zusammen mit dem Architekten Karl Colombo aus Köln stellte er die Richtlinien für die Wiederinstandsetzung auf. Nach dem Abschluß der Arbeiten, die bis 1932 dauerten, bot die Kirche einen geschlossenen und harmonischen Raum dar, der für die Gemeinde groß genug war. Das ganze Gotteshaus bis zum Turm wurde in den Jahren 1922 bis 1932 gründlich überarbeitet. Im Zweiten Weltkrieg sorgt er dafür, daß zwei alte, wertvolle Glocken vor der Beschlagnahme in andere, glockenarme Kirchen überführt wurden, wodurch er es erreichte, daß sie nicht eingeschmolzen wurden. Die Kreuzglocke stammt aus dem Jahre 1348 und ist nächst der Glocken aus der Martinskirche in Euskirchen (1335) die älteste im linksrheinischen Gebiet. Pfarrer Reinartz veranlaßte auch die Umbenennung von Weingarten in Kreuz-Weingarten, die durch einen Erlaß des preußischen Staatsministeriums vom 29. Mai 1927 rechtskräftig geworden ist. Er gründete die Männer- und Frauenkongregation und war umsichtig und mit dem ganzen Herzen in der Jugendpflege tätig. Es erscheint geradezu unglaublich, daß dieser treusorgende geistige Vater seiner Gemeinde noch Zeit fand, sich mit der Geschichte seiner engeren und weiteren Heimat zu befassen. Auf seinen Wanderungen entdeckte er manch alte, verfallene Anlage, machte einige wertvolle Funde und erweiterte durch eigene Forschungen das Wissen über die römischen und vorrömischen Siedlungen in unserem Gebiet. Auf seine Anregungen hin wurde auch der Heimatbund Kreuz-Weingarten ins Leben gerufen. Ueber fünfzig Jahre wirkte er als Priester, und nun, im achtzigsten Lebensjahr, rief der Schöpfer ihn aus einem arbeitsreichen Leben ab. Groß ist der Kreis derer, die ihm zu danken haben und die heute mit Trauer von einem Mann Abschied nehmen, der stets nur für andere wirkte. Kölnische Rundschau, Nr. 182, 7.8.1954. |
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