Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Ein
köstlich Fleckchen Heimaterde Kreuzweingarten ist ein Idyll, ein kleines Paradies, ein entzückendes Kleinod im Kranz der Dörflein drunten im Erfttal. Von Dichtern wurde es besungen und gepriesen. Goethe, Lord Byron, Ernst Moritz Arndt und Scheffel wußten um seine Reize, fanden Weingarten köstlich und wunderlieb. Und fürwahr, es geziemt sich, diesem schönen Fleckchen Erde Zuneigung zu schenken. Wer einmal sein Kirchlein geschaut, in der Stille seiner Mauern verweilt, den zieht es immer wieder nach Kreuzweingarten an der Erft. Uralt ist die Geschichte des Ortes. In Sagen und Legenden spielen Weingartens Zwerge eine Rolle. Die arbeitsamen Wichtchen hätten sich mit den Kalkarer Riesen gut vertragen. In gemeinsamer Arbeit schürften sie Gold und Edelsteine aus dem Fels am Flüßchen. Römische Legionäre lagerten auf Kreuzweingartens Flur, richteten sich auf lange Sicht ein, legten Straßen und Gärten an, versuchten sich im Rebenpflanzen. Und sie wunderten sich sehr über den schmackhaften goldenen Tropfen, den die Trauben huldvoll schenkten. Weingarten!, so nannten sie ihre Niederlassung. Und so kam der Name bis auf den heutigen Tag. Ueber den Giebelreihen und Straßenzeilen aber thront das Kreuz, das Zeichen des Christentums, frommen Wollens und ehrlichen Sinns. Kreuzweingarten ist des lieblichen Fleckchens sinnreiche und passende Bezeichnung.
Im Zeitenlauf erlebte Kreuzweingarten böse und gute Tage. Kriegsläufte setzten ihm zu. Oft züngelte der rote Hahn auf den Dächern seiner Fachwerkhäuser. Fremde Kriegsvölker raubten, plünderten, brandschatzten und mordeten. Aber auch in jenen leidvollen Tagen waltete ein gutes Geschick über Kreuzweingarten und seiner Bewohner. Denn der Lebenswille der Erftler siegte, schuf Neues und Schönes. Auch als der schwarze Tod, die grausame Pest, das Land überfiel, hielt Kreuzweingarten stand. Zwar zahlten viele seiner Eingesessenen der Seuche Tribut. Der Gräber waren viele. Aber der Ueberlebenden nicht minder. Hohe und höchste Herrschaften gaben sich vor etlichen hundert Jahren gern und oft in Kreuzweingarten ein Stelldichein. Dann klangen die Hifthörner in den Forsten, Hirsch, Keiler und Reh wurden gejagt von den Kurfürsten des Rhein- und Moselbezirks, selbst vom Main und aus Hessen kamen die Herren zur Pirsch. Und nach dem Halali gab es in den Burgen und Freihöfen ringsum ein festliches Treiben. So kommt es, daß des Dörfleins Name in vielen Urkunden und Dokumenten entlegener Städte und Bistümer auftaucht. In einer Fuldaer Niederschrift heißt es vielsagend: Das war in Kruzwingarden ob der Erften ein gar lüsteligt Jagen ...! Von den Schrecknissen des letzten Krieges hat sich das Dorf verhältnismäßig rasch wieder erholt. Die Einwohner nahmen beherzt die neue Zeit beim Schopfe und arbeiteten unverzagt wie einst ihre Altvorderen nach betrüblichen und wirren Zeiten. Heute bietet sich der Ort wieder mit all seinen Reizen den vielen Gästen von nah und fern, die ihm sommer- und wintertags einen Besuch abstatten. Friede und Ruhe herrschen in diesem vom Kreuz überragten Herrgottsgarten an der Erft ... |
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Kölnische Rundschau, [Nr. ?, ca. 5.1.1951]. |
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