Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
|||
|
|
|
|
Flurnamen
in der Gemarkung Kalkar |
|||
|
|
|
|
Außer den im Weistum genannten wurden in den Vorbemerkungen bereits erwähnt die charakteristischen Flurnamen in den Pöhlen, so auch anstoßend an den Broich 1615 in der Gemarkung Arloff und am See, Ähnlich in der Gemarkung Antweiler am See und bover dem See und im See, erstere bereits 1430. Im See früher die tiefst gelegene Stelle. Weiter zu bemerken in Flur 17: In den Aspeln = Espen, Zitterpappeln. Büddebenden (Böddebenden) = sumpfige Gründe, schlechtes Weideland. Vgl. Rheinisches Wörterbuch I. Spalte 1167: Beim Verkauf eines bäuerlichen Nachlasses werden die Parzellen, die keinen Bieter finden et Böttche zuletzt insgesamt ausgeboten. Im großen Luch, im kleinen Luch = trügerische Weide, wo das Vieh (früher) einsank. In der Nähe am Broicherhof die Jesuitenbenden = der Hof war im 17. und 18. Jahrhundert das Landgut des Jesuitenkollegs M'eifel. Pfaffenstücke sind Kapellenland. Evel, Effel. Wir haben hier einen neuen Beleg für den auch sonst, z. B. Fohngau, Dollendorf in Flurnamen, auch in dem Ortsnamen Effelsberg (893 Effelesbure, Efflezbure) enthaltenen Namen der Eifel. Dem bekannten rheinischen Namensforscher Franz Cramer aus Münstereifel gebührt das Verdienst gegenüber anderweitigen Erklärungen verschiedenster Art, wie Feuerland, Hochland, Wasserland, Eichenland den Eifelnamen richtig gedeutet zu haben. Im Eifelvereinsblatt, Jahrgang 1918, Nr. 10, hat er nachgewiesen, daß die in Abwandlungen des Namens erkennbare Wurzel Effe, Efte, heute noch im Sprachgebrauch auch der Euskirchener Gegend die Ulme bezeichnet, also Eifelland = Ulmenland. Fünf Jahre später, in der Nr. 4 des Jahrganges 1923 der genannten Zeitschrift, kommt er der ursprünglichen Bedeutung des Eifelnamens noch näher, durch den Nachweis, daß die Grundwurzel des Namens yf in niederländischen Mundarten nicht nur Ulme, sondern auch Eibe bedeutet. So ergibt sich denn als die richtige deutsche Bezeichnung des 762 zuerst genannten pagus eflinsis (845 p. eiflinsis) Eibengau, was ja auch sachlich dem von Caesar erwähnten überraschend häufigen Vorkommen der Eibe in den Ardennen, zu denen auch die Eifel gehörte, entspricht. 1) Interessant ist nun in unserem Falle, daß derselbe Flurname für zwei nebeneinander liegende Fluren in verschiedener Schreibweise gebucht wird. Effel finde ich nur einmal als früheste Bezeichnung 1708, später heißt es regelmäßig in der Evel, auch Aehfel. Flur 18: Am Mühlenberg, richtig am Mühlenweg: Die Arloffer Mühle war unter dem Herzogtum Jülich Bann- und Zwangsmühle für Kalkar. Vgl. Jülicher Weistum von Arloff. Schragenstücke entweder von der schrägen Lage oder von Familiennamen, wie auch die anliegenden Breuerstücke. Ein Pastor Schrag lebte 1574 in Weingarten. Katzenkrippchen, *) wohl der Ort, wo die Böller (Katzenköpp) bei Festlichkeiten abgefeuert wurden. Ripperich = Felsrippen, steiniges Gelände. Halstuch = Parzelle von der Form eines lateinischen U, die ein Driesch, Steinbruch, umrandet. Klapperkuhl am Kalkarenberg, bereits 1578 verrufener Gespensterort. Flur 19: Zehntfreie Stücke, wohl früheres Herrschaftsland. Zufolge der Einverleibung der Kapelle an das Stift Münstereifel vom Jahre 1489 bezog dasselbe den Zehnten von allen zehntpflichtigen Ländereien der Gemeinde, wofür ihm auch die Baulast der Kirche oblag. An diese Zehntpflicht erinnert heute noch die Zehntscheune mit der Jahreszahl 1796 auf dem Anwesen von M. Dederichs. Dreiangel - eine dreiwinklige Parzelle. In den Leien = Quarzitplatten, Wasserleien. Guldenstücke wertvollstes, bestes Land.
|
|||
|
|
|
|
Euskirchener Volksblatt, Nr. 289, 12.12.1951. |
|||
|
|||
Zu
den Reinartz-Leitseiten - Indexseite
(Startseite) | Kreuzweingartener
Veröffentlichungen | Abtei
Steinfeld und die Steinfelder Fenster
|
|||
|
|
|
|
Ein Projekt von |
© nikola-reinartz.de
|
|
|
|
|
|
|
© Copyright Kreisarchiv Euskirchen - Copyright nikola-reinartz.de - Copyright nikolaus-reinartz.de © |
|||
|
|
|
|