Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
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Nachrichten über die früheren Pfarrer von Weingarten
Aus der Kirchenzeitung 1935 A. ff.
R. I. P.

Adam Ackermann, erster selbst residierender Pfarrer in Weingarten





17. Mit Adam Ackermann beginnt die Reihe der in Weingarten selbst residierenden Pfarrer. Von ihm meldet das Verzeichnis, daß er dem Pfarrhaus den vordern Teil angefügt habe; demzufolge muß schon früher für die von Münstereifel hierherkommenden Geistlichen ein nur vorübergehendem Aufenthalt dienendes Obdach vorhanden gewesen sein, welches damals zur ständigen Pastorat erweitert wurde, der Vorläuferin der jetzigen. Daß dieselbe an der nämlichen Stelle gestanden hat, kann wohl nicht bezweifelt werden, da gegenüber die von Dechant Boßhammer der Gemeinde besorgte alte Schule mit der Wohnung des Schulvikars, beziehungsweise Lehrerküsters stand. Mit Adam Ackermann fließen denn auch die Quellen für das Leben und die Wirksamkeit der Pfarrer reichlicher, und dürfen wir gleich in diesem einen um die Entwicklung der Pfarre hochverdienten Priester sehen. Seine Tätigkeit in Weingarten ist bereits vor Pfr. Hitzler für das Jahr 1649 bezeugt, und ist es charakteristisch, daß unsere größte Glocke auch aus diesem Jahr stammt. Ihre Inschrift lautet:

S. MARIA HISCHEN ICH - ZUR EHRE GOTTES UND H. CREUTZ UND SEBASTIANI BRUDERSCHAFT DIENEN ICH - OPE HUBERTI MOLITORIS DE METTERNICH SCABINI IN ARLOF ET MARIAE QUONDAM NUNG APOLLONIAE CONJUGIS EX SECUDE PRIMA FACTA SUM ANNO 1649 - CLAUDI LAMIRAL ME FECIT.
(Mit Hilfe Hubert Müllers von Metternich, Schöffe am Gericht Arlof, und seiner früheren Ehefrau Marie wie der jetzigen Apollonia, bin ich aus der zweiten (Glocke) die erste geworden im Jahre 1649. Claudius Lamiral machte mich).

Der Glockenkranz zeigt reiche Ornamentik, unter andern zwei Medaillons mit den Anfangsbuchstaben der namen der Stifter und dem Wappen des Kurkölnischen Schöffenstuhls Arlof, zu dem Weingarten vor der französischen Staatsumwälzung gehörte. Die neue Glocke sollte bald eine lange und gesegnete Tätigkeit Ackermanns in Weingarten einläuten. Nach kurzer Unterbrechung nahm er im Jahre 1651 dieselbe wieder auf und wurde 1654 als Pfarrer daselbst investiert, um fast vierzig Jahre bis zu seinem Tode hier zu wirken. Es war nach den Verwüstungen des dreißigjährigen Krieges eine wahre Blütezeit kirchlichen Lebens in Weingarten. Dasselbe entfaltete sich vor allem in der bereits in der Glockeninschrift genannten Bruderschaft vom hl. Kreuz, und die als Patron den H.. Sebastian verehrte, vielleicht also auch den Charakter einer Schützenbruderschaft hatte. Von derselben kündet als ehrendes Dokument für ewige Zeiten ein päpstlicher Ablaßbrief, dessen Urschrift auf Pergament sich noch im Pfarrarchiv befindet. Wir lassen das denkwürdige Schreiben im Wortlaut in deutscher Übersetzung folgen.

Der päpstliche Ablaßbrief





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