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Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Pfarrer Nikola Reinartz Kreuzweingarten. Am Mittwoch, dem 4. August, starb in Kreuzweingarten der frühere Pfarrer des Ortes, Nikolaus Reinartz, im 80. Lebensjahre. Pfarrer Reinartz war als Priester und Mensch eine beispielhafte Persönlichkeit und genoß die Liebe und Verehrung seiner Pfarrkinder, denen er ein wahrhaft guter Hirt war, und aller, die ihn kannten. Darüber hinaus war er ein Heimatforscher von hohem Rang. Große Verdienste erwarb er sich z. B. um die Erforschung der keltischen Vorgeschichte unserer Heimat, um die Deutung heimatlicher Flurnamen, um sippenkundliche und zahlreiche andere heimatkundliche Fragen. Eine besondere kunsthistorische und heimatkundliche Tat war die Entdeckung der Kreuzgangfenster der Klöster Steinfeld und Mariawald in London. Die Veröffentlichung seines reich bebilderten Aufsatzes über die Steinfelder Fenster in der Zeitschrift für Christliche Kunst hat er leider nicht mehr erlebt. Aus Pfarrers Reinartz' Feder flossen zahlreiche wertvolle heimatkundliche Publikationen, die teils in Buch- und Broschürenform, teils als Aufsätze in Jahrbüchern (z.B. Bonner Jahrbücher, Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein) oder in Zeitschriften und Zeitungen erschienen, so auch in unserer Zeitung, der Pfarrer Reinartz durch viele Jahrzehnte ein treuer Freund und bedeutender Mitarbeiter war. Eine hervorragende Rolle spielte er auch jahrzehntelang in der Gesellschaft für Christliche Kunst und im Historischen Verein für den Niederrhein, deren Arbeit er in jeder Weise unterstützte. In seinem Pfarrort gründete er zusammen mit Lehrer Müller den Heimatverein, auch war er Mitglied des Vereins für westdeutsche Familienkunde. Eine besondere Hervorhebung verdienen seine reichhaltige Bibliothek, die zahlreiche heimatkundliche Werke enthielt und im vorigen Jahre vom Landkreis Euskirchen angekauft wurde, und seine wertvolle Sammlung alter Münzen, die ein Euskirchener Fabrikant ankaufte und der Stadt Euskirchen schenkte. Nikolaus
Reinartz wurde am St.-Nikolaus-Tage des Jahre 1874 zu
Kall-Heistert, Pfarre Dottel, als Sohn der Eheleute Adam Heinrich
Reinartz und Gertrud Sibilla Reinartz, geb. Pünder, geboren.
Er studierte Theologie an den Hochschulen Innsbruck, Bonn und
Freiburg i. Br. und machte als Abschluß seines Studiums,
bevor er ins Kölner Priesterseminar eintrat, eine
Pilgerfahrt nach Rom. Am Mariä-Himmelfahrts-Tage des Jahres
1899 wurde er zum Priester geweiht. Seine priesterliche
Wirksamkeit wurde mehrmals durch Krankheit unterbrochen und
gestaltete sich in ihrer ersten Hälfte sehr
abwechslungsreich: als Kaplan in Brühl, als Kurgeistlicher
am Gardasee in Oberitalien, als Pfarr-Rektor in Eiserfey, als
Hausgeistlicher an der Lungenheilstätte in Mönchengladbach,
als Anstaltsseelsorger eines Fürsorgeheims in Aachen-Soers
und wiederum als Pfarr-Rektor in Mühleip, Pfarre Eitorf.
Nachdem sich schließlich sein Gesundheitszustand genügend
gefestigt hatte, wurde er Pfarrer an der dem hl. Kreuz geweihten,
altehrwürdigen Kirche von Kreuzweingarten, und zwar am 25.
April 1920. Dort hat er seit diesem Tage ein überaus
segensreiches priesterliches Wirken entfaltet, dort feierte er
auch sein goldenes Priesterjubiläum und dort findet er nun
am Samstag seine letzte Ruhestätte. R. i. P.!
Euskirchener Volksblatt, Nr. 181, 6.8.1954. |
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