Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Der
Ringwall von Kreuzweingarten |
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Die letzten drei Absätze Er ist nicht wiedererstanden. Was nicht zerstört wurde, davon haben zwei Jahrtausende nach und nach immer mehr abgetragen. Aber wie eine stolze Eich, die gefällt wird, in zahlreichen neuen Schößlingen weiterlebt und im Laufe der Jahrhunderte sich weit in die Runde zu einem ganzen Busch entwickelt, so ist es gewiß nicht Zufall, daß gerade um den alten Burgberg von Kreuz-Weingarten sich ein ganzer Kranz von Burgen schließt. Gibt es, von Städten zu schweigen, doch ringsum kaum ein Dorf, das nicht seine Burg besessen hätte oder noch besitzt: Kirspenich, Arloff, Antweiler mit der Unter- und der Ober-Burg, Lessenich mit Zievel, Satzvey, Billig, ursprünglich wohl römische Straßenbefestigung, nur noch Motte erhalten, Stotzheim, jetzt abgebrochen, Kuchenheim mit Ober- und Unterburg, Niederkastenholz, Flamersheim, Ringsheim, Schweinheim, Kirchheim mit der sagenhaften Hockeburg, der Hardtburg wurde schon gedacht, alles Ersatz der alten Burg im Hardtwald. Die Zeit der Herrenburgen ist ja vorüber; aber sollte nicht die alte Volksburg, die einst in ungeheurer Arbeitsleistung vom ganzen Gau geschaffen wurde und dann die Jahrhunderte hindurch unverstanden und auch heute noch für die meisten unverständlich, vom Wald überwuchert, gelegen, nicht von der Jugend eines Volkes, das stolz auf die Werke einer großen Vergangenheit ist, wieder soweit hergestellt werden können, daß Zweck und Bedeutung desselben klar erscheint? Es ist wirklich nicht unmöglich, würde auch genügen, von über 1000 m Umwallung etwa 5 - 10 gemäß der Rekonstruktion des Provinzialmuseums in der Wirklichkeit wieder aufzubauen und es wäre schon eine Ehrensache für den Kreis Euskirchen, sein ältestes Baudenkmal nicht unbeachtet liegen zu lassen. Das gäbe dann ein in der Aufeinanderfolge des Schaffens aller Kultur-Epochen unserer Heimat seit mindestens zwei Jahrtausenden überaus fesselndes Bild, das, auf so engem Raume beisammen, sobald nicht seinesgleichen finden dürfte: auf der Bergeshöhe rechts der Erft die alte Keltenveste eindrucksvoll in Erscheinung tretend, links der Erft am Bergeshang die vielbewunderte Wasserleitung der Römer mit den Resten eines Tempels, dazwischen auf dem Hügel die mittelalterliche Wallfahrtskirche, nach ihrer nunmehr glücklich erfolgten Wiederherstellung wieder die traute Andachtsstätte von ehedem, umgeben vom Friedhof mit neuzeitlicher Dankmalkunst, und endlich im Tale an sein Kirchlein sich drängend das freundliche Dörfchen, das sich des schönen Namens rühmt: der Weingarten des hl. Kreuzes. *) Anmerkung - Edition Nikola-Reinartz.de In diesen 3 Absätzen wird die teilweise symbolische Sprache von Reinartz, deren er sich zeitweise bedient hat, sichtbar. Hierfür erhielt Reinartz von Seiten einiger Kreuzweingartener Kritik. Die Nazizeit hatte auch an Reinartz Spuren hinterlassen. Die fett markierten Passagen markieren zwei besondere Stellen. Es gab auch seinerzeit irgendwelche messianische Erwartungen. Weiterhin schlägt Reinartz in seinem Artikel vor, den Ringwall durch die Volksjugend rekonstruieren zu lassen. Am Schluß setzt er seine Hoffnung in die Jugend und bemerkt, daß alle Epochen der Geschichte in seinem Weingarten vertreten sind. 3 Absätze - Entnommen: Heimatkalender des Kreises Euskirchen 1956 |
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Veröffentlichungen | Abtei
Steinfeld und die Steinfelder Fenster
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