Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Euskirchener Kunstwerke in London und Paris Wir wissen aus der Geschichte rheinischer Kunstdenkmäler durch Raub- oder Verschiebung betrübliche Verluste von Kunstwerken zu melden, die spurlos verschwanden, um dann später irgendwo in England aufzutauchen, um dort als Zeichen eines britischen Kunstvermögens zu erscheinen. Wo der Schöpfergeist, der Genius landeigener Menschen nicht ausreichte, um damit den kulturellen Hochstand des eigenen Volkes darzutun, mußten eben jene Beutestücke aus dem Rheinland, Kunstwerke aus dem Bereich der Eiflia sacra herhalten, um englische Renomiersucht zu befriedigen. Es ist gewiß kein Zufall, daß wir eine ganze Anzahl von so überaus wertvollen Kunstschöpfungen deutscher Menschen wie die Glasfenster der alten Abtei Mariawald bei Gemünd und Prüm in englischen Kirchen bezw. Museen wiederfinden, daß andere Kunstwerke des rheinischen Lebenskreises im Louvre in Paris stehen. Die Eifel, die heute noch in kirchlichen und profanen Bauten soviele wertvolle Kunstwerke besitzt, hatte deren in früheren Jahrzehnten nochmehr. In der Stephanskirche in Norwich befinden sich die kostbaren Glasfenster aus der ersten Mariawalder Abteikirche. Der größte Teil der 10000 Bände starken Bibliothek der alten Abtei wanderte ebenfalls dorthin. Keineswegs waren es immer echte Kunstliebhaber, die die Stücke an sich brachten, sie dienten weniger dazu, die Künstler des Landes zu ehren, aus dem sie stammten, sondern der Befriedigung krämerischer Geltungsbedürfnisse hochtrabender Lords und Geldkönige. Von den wertvollen alten Glasmalereien der Abtei Steinfeld wurden 26 dreigeteilte Fenster nach London verschleppt und bilden heute Prunkstücke des Viktoria-Albert-Museums. Kaum wird man dieser gedacht haben, um sie als geistiges Eigentum der verhaßten Deutschen zu entfernen. Die Lücke wäre zu groß geworden. Elf der großen Doppelfenster aus dem alten Kreuzgang von Steinfeld befinden sich auf einem adeligen Landsitz der Grafschaft Berkhamstead und trotz der Kulturlosigkeit der deutschen Barbaren ließ man Jahrzehnte um Jahrzehnte den kostbaren Metallschrein des heiligen Potentius in der Apollo-Galerie des Pariser Louvre stehen. Ist es nicht, als sei die strafende Hand der Geschichte mahnend über die Kunsträuber aus verschiedenen Jahrhunderten gefahren, wenn die deutschen Soldaten trotz der vernichtenden Wucht ihre Vormarsches überall in Feindesland die wertvollen Bau- und Kunstdenkmäler schonten, ja, selbst noch Feuerbrände löschten, die der fliehende Feind angelegt hatte? |
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Euskirchener Volksblatt vom 26. Juli 1940 |
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Steinfeld und die Steinfelder Fenster
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