Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Heimatkunde und Geschichtsforschung Aus der Jahreshaupttagung des Rheinischen Vereins für Heimatpflege und Denkmalschutz in Remscheid, über die wir in unserer Nr. 126 berichtet haben, hat Professor Dr. Kallen (Köln) einen bemerkenswerten Vortrag über Heimatkunde und Geschichtsforschung gehalten, der die Bedeutung dieser beiden Begriffe für den Volkskörper in der neuen Zeit kennzeichnete. Das Heimatgefühl als bewußtes Erkennen und Erleben der Heimat hat sich seit dem Umbruch gesteigert und ausgeweitet in das Gefühl der Zugehörigkeit zu einem großen Volke. So wurde das Heimatgefühl zu einem wesentlichen Bestandteile des Vaterlandsgefühls. Die aus dem Heimatgefühl sich ergebenden starken Kräfte strömen aus dem Volkskörper und durch ihn. Die Geschichtsauffassung der Gegenwart ist biologisch orientiert und richtet sich auf den ganzen Volkskörper als Blut-, Sprach- und Artgemeinschaft; auch die Heimatkunde hat sich im neuen Staate danach zu richten. Die Geschichte der Landschaft steht heute nicht mehr neben der deutschen Geschichte, sie bildet vielmehr einen wesentlichen Bestandteil der auf das ganze Volk bezogenen deutschen Geschichtsforschung. Aus diesen Gedankengängen zog der Vortragende das Fazit: Die Heimatforschung gibt einen Ausschnitt aus dem Leben und Werden des deutschen Volkes, läßt das Einzelgeschehen sinnvoll im Rahmen des Ganzen erscheinen. Heimat ist ein Stück Vaterland. Heimatgeschichte überträgt ihren Erlebnischarakter auf die Geschichte des Vaterlandes. Heimatgeschichte ist dadurch gegenwarts- und lebensbezogen. In all' ihrer Vielgestaltigkeit geht ihr der Sinn nicht verloren für das Ganze. Die Volkskörper-Erforschung bewirkt, daß das Volk einer Landschaft sich begreife als Teil einer langen Ahnenkette. Professor Dr. Kallen betonte, daß für Heimatkunde in Verbindung mit Geschichtsforschung die bisherige Arbeit wertvoll sei, daß sie jedem möglich, jeder zur Mitarbeit berufen und jeder dazu verpflichtet sei, der die große Wendung unserer Zeit verstanden habe. Was einst Abwehr und Schutz in der Heimatbewegung war, ist heute positive Arbeit am Volke geworden. Wir haben diese grundlegenden, für die Zukunftsarbeit auf dem Gebiete der Heimatkunde und Heimatgeschichte Richtung gehenden Ausführungen mit großem Interesse gehört und aus ihnen den naheliegenden Schluß gezogen: Waren wir in unserer engeren Heimat bisher auf dem richtigen Wege in unserer heimatgeschichtlichen Arbeit? Wir meinen, daß es bei gutem Willen leicht sein wird, auf der Grundlage unserer seitherigen Arbeit die Kallenschen Weisungen zu erfüllen. Daß in unserem Kreise auf diesem Gebiete außerordentlich viel geschehen ist, beweist die vom Volksblatt-Verlag herausgegebene Bibliographie des Kreises Euskirchen, deren Umfang und Reichhaltigkeit jeden Freund der Heimatkunde überrascht. In dieser Bibliographie ist für die Heimatforschung eines engeren Bezirks eine überaus wertvolle Arbeit geleistet worden. Vieles, was in diesem Verzeichnis steht, ist im Sinne der Kallenschen Richtlinien für die Zukunftsarbeit zu verwerten. Jedenfalls wird die Bibliographie auch für den, der die Geschichte der Heimat als Ausschnitt aus dem Leben und Werden des deutschen Volkes betrachten und auswerten will, ein willkommenes Hilfsmittel sein. Insofern hat der Volksblattverlag durch ihre Herausgabe eine schätzenswerte Vorarbeit für die zukünftigen Wege der Heimatkunde und Geschichtsforschung geleistet. -r. |
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Euskirchener Volksblatt vom 10. Juni 1938 |
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