Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Ortsnamenkundliches
Von Professor Dr. G. Mürkens Burg Zievel Burg Zievel (E) wird als Civele 46) in einer Trierer Urkunde vom Jahre 1171 genannt, in der Erzbischof Arnold von Trier einen Vergleich zwischen der Abtei St. Maximin und Godfrid von Civele über Zinsen und das Patronatsrecht zu Lessenich (Lezenich) bestätigt. Im Jahre 1370 lautet der Name Zevel 47), im Jahre 1437 Zivel 47). Die Herleitung des Namens von Claudius Civilis, dem Leiter des Bataveraufstandes, ist selbstverständlich abzulehnen. Am besten ist wohl seine Deutung als Tibullacum, Gut des Tibullus (römischer Name). Nach dem Gesetz der hochdeutschen Lautverschiebung wonach T zu Z wird, sowie unter Berücksichtigung des bekannten Wechsels von b zu v mußte aus Tibullacum, das die Germanen auf der ersten Silbe betonten, regelrecht Zivelich werden; indem dann auch hier die Endung ich abfiel, entstand über Zivele, wofür man auch Civele schrieb, schließlich Zivel oder Zievel. Es möge hier noch eine andere Erklärung versucht werden, die von dem Namen des an der Burg vorbeifließenden Bächleins, dem Kühlbach, ausgeht. Es bestand eine indogerm. Wortwurzel Keva, die wölben, sich wölben, dann aber auch sich nach unten wölben bedeutet, sodaß sie auch den Begriff des Hohlen, der Höhle hatte. Mit dieser Wurzel wurde in vordeutscher Zeit ein Bachname gebildet, dessen ursprüngliche Form wohl Kev-arna lautete und der etwa Hohlbach bedeutete, d. i. ein Bach mit gewölbtem, ausgehöhltem Bette. Den Charakter eines Baches mit ausgehöhltem Bette hat unser Bach augenscheinlich in seinem Oberlaufe, z. B. bei Rißdorf. Wie sich im einzelnen zeigen ließe, konnte sich Kevana zu Kevara, Kevala, Kevila, Kivila verändern. Ich nehme nun an, daß unser Bach einstmals eine Kevela oder Kivila gewesen ist. In einer gewissen Zeit nun war Kivila sowohl der Name für den Bach als auch für die Siedlung an dem Bache. Später trat dann eine Differenzierung ein. Durch Zusammenziehung und Anhängung des deutschen bach wurde der Bach Kivila zu Kilbach, woraus sich das Volk Kühlbach machte. Anderseits hielten die fränkischen Ansiedler Kivila, den Namen der vordeutschen Ansiedlung, als Bezeichnung ihrer in der Nähe neuerrichteten Burg bei; nur trat allmählich eine lautliche Veränderung des Anfangsbuchstabens ein: K wurde vor i zu Z. So wurde aus Kivila zunächst Zivele, dann Zievel. Ist diese Erklärung richtig, dann gehört Zievel nicht hierher, sondern gehört zu den Ortsnamen, die vom fließenden Wasser den Namen haben. Anmerkung: 46) Goerz,
Regesten der Erzbischöfe zu Trier, 1 Abt., S. 23. Scivele
vom Jahre 1169 (Lac. I, Nr. 420) ist als Civele
zu lesen. Bei der erstmaligen Erwähnung der Burg Civele im
Jahre 1107 befindet sich diese im Besitze der Grafen von Limburg,
die sie vermutlich aus der Erbschaft der Edelherren von Hengebach
erhalten haben, denn Bruno von Hengebach war mit Mechtildis von
Limburg vermählt (vgl. Quast, die wehrhafte
Heimat von einst, Westd. Beobachter 6. Januar 1939). |
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Euskirchener Volksblatt, Nr. 159, 10./11.7.1943. |
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