Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de



Annalen des Historischen Vereins 139 für den Niederrhein 1941.
Die „Krummel“ von Nechtersheim, ein Eifeler Rittergeschlecht.
Von Nikola Reinartz.





Jakob von Nechtersheim,

der sich 1456 mit Petersen von Dollendorf, Tochter von Heynen Smitz von Dollendorf und Agnes von Freilingen, verehelichte und um das Jahr 1500 starb. Das Staatsarchiv zu Koblenz bewahrt eine von der Hand seines Sohnes Richard des Jüngeren geschriebene und durch Wicherdingensche Eintragung weitergeführte Sammlung von Urkundenabschriften und Aufzeichnungen Jakobs von Nechtesheim auf, das sogenannte Nechtersheimer Buch, 108) welches über die Gütererwerbungen Jakobs und die Erbgüter von Dollendorfer und Freilinger Seite eingehend Auskunft gibt.

Jakob hat zeitlebens in Blankenheim gewohnt, woher seine Mutter stammte – „dat huyß under der Capelle steyt in dem daelle Blankenheim, da is myn moder yn geboren ind getzogen“. 109) Sein mütterliches Erbteil in Liegenschaften daselbst war nicht bedeutend, hat aber Anlaß zu allerhand Zwistigkeiten gegeben. 110) Seit 1450 sehen wir Jakob seinen Besitz in und um Blankenheim mehr und mehr vergrößern, ähnlich wie sein Oheim Arnold es mit so großem Erfolge getan hatte. Auf Peter-und-Pauls-Tag genannten Jahres tritt ihm sein „maghe“ Daym von Schmidtheim ein Burglehn, bestehend in dem ehemalig Leutherather Burghause im Blankenheimer Tale, zwei Gärten vor der Dallportzen und bei der Klusen und zwanzig Morgen Land an den Lentzenbenden, 111) ab. Desgleichen 1451 auf St.-Urbans-Tag Johann von Blankenheim, genannt Huffernail, sein Gut zu Gependall, wie er das von seiner Moen Else van Gependall erhalten hatte, 112) nebst einem Pesch in dem „dorp zu Blankenheim an sent Nyclais stock“. 1452 auf St. Matthias erwirbt Jakob „hueß, hoff ind dat gebouwe up deym kyrchhoff zu Vroyngauwe (Frohngau, Kr. Schleiden) gelegen, genannt Stynen hoistat, ind darzo Eyghen hoistat myt garden, pesch, landt ind heuwe wayß bynen buyssen“. Einige Monate später, am St.-Lamberts-Tage kauft er in der Nähe aus dem gemeinen Zehnten zu Zingsheim die elfte Garbe von den Eheleuten Diedrich von Jünkerath, genannt von Kylle, und Eva von Zevell für 70 oberl. Gulden. 113) Dieser Kauf wird nachmals 1480 auf St.-Vits-Tag von deren Schwiegersohn Peter Gryn von Roedebusch bestätigt, nachdem Jakob ihm von wegen Momberschaft der Kinder Peters, Johann und Eva, 20 Gulden mehr gegeben hat. 114) Auch in Waldorf bei dem Stammsitze des Geschlechtes, Leutherath, sehen wir ihn sich ankaufen. 1464 auf Getrudentag im März verkaufen ihm die Eheleute Clais in der Aar und Nese v. Gelade daselbst Pacht- und Zinsgüter, für welche sie sich mit den Einkünften aus ihrem Hofe dort verbürgen. Alle diese Erwerbungen warfen freilich keine große Rente ab; auf eine jede kamen durchschnittlich mehrere Malter Frucht, meist Hafer, weniger Spelz, etwas „Pfennigsgelt“ und verschiedene Hühner. Jakobs Glück machte die Heirat mit Petersen v. Dollendorf. Diese brachte ihm laut Ehepakten von 1456 an St.-Calixtes-Tag im Oktober an Mitgift 12 ½ Malter Roggen jährlicher Erbrente zu Euskirchen und 10 Malter halb Spelz, halb Hafer zu Iversheim (Yffesheim). 115) Dazu kam als „hillichsgave“ des Bruders der Mutter Petersens, Everhards von Freilingen, die schon die Aussicht auf spätere Erbschaft eröffnete, dessen Burglehn zu Blankenheim, eine Hofstätte neben Jakobs Wohnhaus „en der Voegen“ gelegen, unter Vorbehalt der Zurücknahme gegen eine Entschädigung von 40 Gulden. 116) Die landwirtschaftliche Nutzung seiner Besitzungen durch den Bau von Scheune und Stallungen auf der genannten Hofstätte und Bewilligung eines Wassergangs und einer Viehdrift auf die Wiesen und Weiden zu Gependall wurde Jakob durch zwei lehnsherrliche Verfügungen des Grafen Gerhard und Wilhelm von Loen von 1456 und 1464 gebessert. Außerdem verliehen sie ihrem lieben und getreuen Lehnsmann um der Dienste willen, die er ihnen getan habe, sechs Morgen Wildland im Schossen und vier Morgen in dem Hayne am Burchbongard, „dat hey dae van busch, hecken ind stocken sal doen woesten ind zo lande machen“. Wir wissen von diesen wohl kriegerischen Diensten des Blankenheimer Burgmanns, der übrigens bei den späteren Grafen von Manderscheid in Ungnade fiel, nichts; um so patriarchalischer mutet der Bericht an, den er seinen Kindern über seine landwirtschaftliche Betätigung hinterlassen hat. 117)

1481 nach Ostern wird der Schwiegerherr Jakobs von Nechtersheim, Heynen Smyt von Dollendorf, als tot bezeichnet. 118) Daraufhin gibt das Buch Nechtersheim unter dem 2. April 1482 eine Aufzeichnung der umfangreichen „Erffschaff, gulde, tzeynde, pacht, rente ind tzeynse, dye wyr kynder van Dollendorff hain jaers geldens ind uns zu geerfft“. 119) Außer Dollendorf werden genannt: Reetz, Ripsdorf, Pesch, Uedelhoven, hier beiliegend Wormlingen, (Wormlinger Hof) und Mentzyngen im Kreise Schleiden, Iversheim und Schönau, jetzt Kreis Euskirchen; Berndorf, Esch, Flesten, Leudesdorf (Ludersdorf), Lissendorf im Kreise Daun; Pomster (Pompister, Poymposter) und Nohn im Kreise Ahrweiler. Ein Hof Buren bei Uexheim war von Blankenheim, ein gleichnamiger Hof bei Barweiler von der Abtei St. Maximin in Trier lehnrührig; 120) ebenso war der Gruytzhof in Flesten (Fleysteyn) Maximiner, der Struyssenhof daselbst Blankenheimer Lehn. 121) Heinrich, der Schmied zu Dollendorf, vielleicht ein Vorgänger der bedeutenden späteren Eifeler Reitmeister, scheint nicht ritterbürtig gewesen zu sein, wohl aber seine Gattin Agnes von Freilingen, 122) die Schwester Everhards, der vermutlich um dieselbe Zeit wie sein Schwager starb. Da er nur einen unehelichen Sohn, Simon v. Freilingen, 123) hinterließ, fielen seine Lehen zumeist an die „Kinder v. Dollendorf“. Außer seinem Anteil an den St.-Maximiner Lehen waren dies Güter zu Zingsheim, Mülheim und Reetz, mit denen Eberhart von der Mark, Herr zu Arberch, 17. Juni 1491 Winand von Dollendorf belehnte, ferner Prümsche Lehen zu Oos und Heimersheim a. d. Ahr, von denen noch weiterhin die Rede sein wird.

Als Kinder und Erben von Heynen und Nese werden genannt außer Petersen, der Gattin Jakobs von Nechtersheim, und dem bereits erwähnten Winand von Dollendorf noch deren Brüder Johan, Evert und Thys. 124) Everhard von Dollendorf scheint bereits 1486 gestorben zu sein, 125) Johann wird 1489 als verstorben erwähnt, 126) Matthias dürfte den geistlichen Stand gewählt haben; 127) so teilen denn 1495 Jakob von Nechtersheim und Winand von Dollendorf zu Münstereifel die ganze Dollendorfer und Freilingensche Erbschaft, wobei diese, vorläufig wenigstens, hauptsächlich Winands Stamm zufiel. Nach einer St.-Maximiner Lehnsurkunde von 1499, Dienstag nach St. Erasmus, ist Winand von Dollendorf „doitz halben abgangen“ und empfängt der „veste“ Eberhart von Kaldenborn, zu Ulmen wohnhaft, als Vormund der unmündigen Kinder die Güter. Ihm folgt 1511 Winands Sohn, Johann von Dollendorf, 128) der dann aber bei der Erbteilung seiner Base Caecilia von Nechtersheim und deren Brüder als Pfarrer von Schmidtheim erscheint. 129) So sehen wir von 1500 ab die Dollendorfer und Freilinger Erblehen eins nach dem andern an die Kinder Jakobs von Nechtersheim fallen, dessen Tod in einer Lehnsurkunde von 1500 nach St. Bartholomaeus bezeugt wird. 130) Zwistigkeiten, welche zwischen diesen und den Kindern Winands zu einem Gerichtshandel in Köln geführt hatten, wurden noch 1503 in den letzten Lebenstagen Petersens – 1504 nach Fronleichnam ist sie tot – durch einen Vergleich, bei dem Thilman von Feusdorf, Pastor zu Dollendorf, mitwirkt, geschlichtet.

Fromme Stiftungen sind uns auch von Jakob von Nechtersheim überliefert, allerdings in bescheidenerem Ausmaße. 1494 vermachen die beiden Eheleute am St.-Bartholomaeus-Tage zu ihrem Seelenheil der Kapelle zu Waldorf drei Sumeren Hafer jährlicher Rente aus dem Hofe zu Merscheit (?), wie sie die von Daimen von Schmidtheim gekauft hatten; dafür soll an dem Jahrestag der Heiligen Bartholomaeus, Ägidius, Matthias und Elisabeth an dem diesen geweihten Altare eine Messe gehalten werden. 1495 auf Gertrudentag stiften sie in die Mutterkirche zu Blankenheim (-Dorf) alljährlich ein Quart Öl zu Beleuchtung des heiligen Sakramentes, ebendahin und in die Kapelle im Tal je ein halb Pfund Wachs; in dieser wünschen sie auch ihre und ihrer Kinder Gruft zu haben, „ind sullen die unse nae uns allewege gebruchen den stoelle, wir alda ynbynen under der trappe gebruchen“. Dem „klockner, der der metten vur zyden neit en plach zu luden“, bestimmen sie „eyn guet malder“ Hafer oder dafür 10 Weißpfennige, daß er „des morgens in der vroeden alle dage metten luden sal“. Für Petronella besiegelt die Stiftung der Vikar zu Blankenheim, Petrus sutoris. Auch ihr Bruder Winand von Dollendorf hatte testamentarisch zwei Erbmessen, eine in der „moederkirchen“ zu Dollendorf, die andere in der Kapelle zu Blankenheim, gestiftet. 131)

Nach dem Tode des Vaters lassen sich die beiden Söhne 132) Richard und Heinrich von Nechtersheim 1500, jener mit den väterlichen Erbgütern zu Blankenheim, dieser mit den von Winand von Dollendorf herrührenden Blankenheimer Gütern zu Buren, Flesten, Esch und 1501 mit dem Prümschen Hofe zu Oos belehnen. Die wiederholt erwähnten elterlichen Bestimmungen über ihr und der Schwester Caecilia Kindteil wie eine alte von ihrem Schwager und Neffen Dederich v. Pützfeld gemachte Teilung liegen nicht vor. 133) Wie jedoch aus Teilungsverträgen der Geschwister aus den Jahren 1507, 1525 und 1527 zu ersehen ist, hat es langwierige Auseinandersetzungen über das Erbe gegeben, bei denen ihr Vetter, der oben genannte Pfarrer von Schmidtheim, stets als Vermittler auftritt und darüber schreibt: „mich seir dair yn gearbeit ind gebrucht hayn.“ 134) So verständigen sich 1507 die beiden Brüder dahin, daß Richard zugunsten Heinrichs auf sein Teil „huyß, hoyffs, boumgarten, wyngarten, wynrenten und anderen renten myt yrme zobehoir“ zu Heimerzheim a. d. Ahr, auf Haus und Zubehör zu Münstereifel und die Wiesen zu Schönau verzichtet, hingegen Heinrich seinen Ansprüchen auf die Güter zu Blankenheim entsagt, auch seinem Bruder „pert ind harnisch“, die dieser zu Hälfte bezahlt haben will, überläßt. Demzufolge wird Heinrich, der 1511 noch zu Blankenheim wohnt, am 29. November 1515 von Abt Wilhelm von Manderscheid zu Prüm und Stablo mit der Kirchengift und einem Drittel des Zehnten zu Heimersheim belehnt, während die übrigen Lehen von St. Maximin, 135) von Dollendorf, 136) sogar die früher ihm zugeteilten zu Flesten 137) und Oos, 138) gemäß den erhaltenen Lehnbriefen und Pachtverträgen an Richard von Nechtersheim übergehen. Von dem Freilinger Hofe zu Zingsheim erfahren wir jedoch aus einer Urkunde, die Heinrich am St.-Bernhards-Tage 1509 ausstellte, daß er in dessen Besitz geblieben war. Er vermacht damals aus den Einkünften des Hofes alle Jahre der Pfarrkirche zu Blankenheim (-Dorf), „da myn vader ind moder seligen begraven ligent“, 139) zwei Malter Spelz für den „schoelmeister“, und ein Malter Hafer für den Pastor, „umb nu hynvort alle dage des aventzs (= des Advents) zo vier uren in der vurgen, kirchen zo syngen unser lieven frauwen loff na heischonge und behoerunge der zyt“. Heinrichs Bruder Richard ist Mitsiegler. Aber auch ihre Schwester Caecilia von Nechtersheim, von der wir bis dahin nichts hören, läßt sich 1514 durch Wilhelm Rorich als ihren Momper mit ihrem Erbe, darunter Gut, das ihre Brüder bereits zu Lehen genommen hatten, belehnen. 140) 1525 kam es zu einem Vergleich mit ihrem Bruder Richard und dessen Frau Susanna, denen Caecilia ihr Erbteil in und um Blankenheim gegen eine Jahresrente von 6 ½ Malter Hafer abtrat, worauf Richard gleich am folgenden Tage sich die Belehnung erteilen ließ, – „und vortan sullen wir doyn als suster und broder van recht schuldig syn zo doyn“. Auch mit ihrem Bruder Heinrich verglich sich Caecilia am 4. März 1527 dahin, daß sie diesem ihr elterliches Teil zu Rockeskyll abtrat, wogegen derselbe ihr Anteil an der Rente zu Berendorf mit 10 Albus und an den fälligen Kurmuthen gewähren sollte. Ebenso trat sie ihren Anteil an dem Hause zu Münstereifel gegen ein Jahrgeld von einem Goldgulden ab. Im übrigen soll die alte Teilung in ihrer Macht bleiben „und off emant dat syn gebessern kan, der mach id doyn sunder des anderen widderredde; were ouch sach, dat emant dat synt versege oder vergeckte, 141) der have den schaden“.

Männliche Nachkommen Richards von Nechtersheim, der sich zum Unterschied von gleichzeitigen Trägern dieses Namens in seinen Urkunden stets Burgmann zu Blankenheim nennt, 141a) und seines Bruders Heinrich sind mir nicht bekannt geworden. Straßer nennt allerdings für das Jahr 1551 einen Heinrich von Nechtersheim als Schwager Augustins von Wicherdingen, welch letzterer mit der Tochter Richards, Elisabeth von Nechtersheim, verheiratet war. Jedenfalls sind die Besitzungen Richards an die von Wicherdingen 142) gekommen. Augustin wurde 1536 mit dem Hofe zu Oos belehnt; ihm folgte 1574–85 sein Sohn Peter von Wicherdingen, der Schultheiß zu Blankenheim war, in der Belehnung. 1615–1626 finden sich dann im Buche Nechtersheim die Eintragung Hans Gerhards von Wicherdingen des Ältern, als Nachfolger Joachims von Wicherdingen, der bald sein Ohm, bald sein Vetter heißt, in den Erb- und Lehngütern Richards von Nechtersheim. Ob die mit Johann Manderscheid verehelichte Helena von Nechtersheim, welche die Stiftung Heinrichs von Nechtersheim an der Kirche zu Blankenheim, entsprechend dem für die Erben gemachten Vorbehalt mit 36 Gulden ablösen, 143) eine Tochter Heinrichs oder Richards war, steht dahin. Auch die Beziehungen Johanns von der Heyden, genannt Neichtersheim, der 1555 ein von Richard von Nechtersheim 1525 empfangenes Burglehn zu Blankenheim erneuert, sind unklar; wahrscheinlich hatte er eine Tochter Richards zur Gattin. 144)





Anmerkungen




108)

Ebd., Abt. 54 N, Nr. 309, fortan B. N. bezeichnet. Wo Quellenangaben fehlen, sind die Belege aus dem nach Jahreszahlen geordneten Urkundenregister des B. N. zu ersehen.

109)

Der Großvater Jakob mütterlicherseits heißt Heyntz (B. N., B. 13, 69).

110)

Die treuherzige Warnung des alten Vaters (B. N., Bl. 70b): „Myn leve kynde, ir sult uch alwege hoeden vur Johentgen Schoemecher ynd syme geslecht, want hey ist alwege widder uns gewest myt worden ind wercken, des ich umb yn nee verdeynt en han gehat; dat weyß unser Hre. got wael ... ouch han myr under dem veheputzgen gehat eyn große dornhecken myt villen groissen boumen, und Gepen Johan wolde de dorne verdrieve, verwoesten und zu acker machen. Dat hat ich eme zogelaissen eyn myst recht und des solde hey myr des jairs davan zu pacht geven 9 hlr, und vur dat eirste hat hey ropen dar yn geseidt und ich en kreich den pacht neit me dan dat eirste jaer. Also balde dar na Johentgen Schomecher und Gepen Johan steyssen die heuffder zo saemen, weshalven enweyß ich neit. Und Johentgen zoge dat lant an sich und leyß id zo benden werden, und ich fordert myn erve dyck und manich maill und Johentgen sprach, also lange als hey leyfft, so ensolde ichs neit widder krigen, und dat ich myn beste und boiste dar zu dede na alle mynen vermogen. Und dar nae ouver eyn zyt lanck wolde Johentgen mych slayn yn der strayssen vur Adenauwes huysse und stunt gerynge up van der loederbanck myt vill scheltworden und fromlude stilten yn. Dar nae ouver eyn tzyt lanck als myn swager Evert van Dollendorf gestorven was, dem got genedich wil syn, so leyß Johentgen mych besenden myt Daem Krellen, dat ich yme hulff, dat hey unse swegeren Nesen kryge zo der ee; hey were alle wege widder mych gewest und hey wolde nu vort an alwege und leyfflich myt myr daranne syn, und wolde goitlichen myt myr deylen, wat noch zo deylen were, ind wat hey het, dat myn werde, wolde hey myr gutlichen zun henden stellen. Do antwort ich Krellen, ich enwolde eme darane neit zo widder syn, dan dye sache entstünd neit alleyn an myr, dat hey ir neiste frunde ouch an spreche .... Mer Johentgen hait mych aver mehet me dan eyn schryt weydt ... und wat dysser vurg. gebrechen geklait han, het myr nyt moegen helffen, des rechten zo gebruchen und dat unse zu behalden vur unsem gnedigen Junckeren, want unse goeder lehengoeder syn, und Johentgen was wail by hoeffe, und ich was yn myns genedigen Junckern unhulde koemen, und syn genade enwolde mich hoeren noch seyn, darumb, dat ich neit darzo helffen noch raeden enwolde, dat dat mannegereycht ind dat scheffengereycht eyn gereycht werd worden und dergelichen.“

111)

Zeugen sind Daemens Ohme und Schwäger Arnold von Nechtersheim und Johan von Heynsburg, genannt Kyrsboum, Burgmannen.

112)

Graf Wilhelm von Loen hatte 1415 das Gut, „dair uns schaff up gesat was ind schaff galt, Johann Houvernail gefrihet, also dat hey dat besitzen sull as ander alde frihe man besitzen, und han in unsen man gemacht“ (B. N., Nr. 13).

113)

Es siegeln Peter von Waver und für Schultheiß und Schöffen zu Zingsheim der dortige Pfarrer Nikolaus.

114)

Zeuge ist der „veste“ Everart von Freilingen

115)

In Ermangelung eines eigenen Siegels bitten die Eltern Petersen den Pastor Peter zu Dollendorf sowie Peter Gryn von Rodenbusch und Everhart von Freilingen, „unse lieve frundt, swager, maigh ind broeder“, zu siegeln.

116)

Die Urkunde besiegeln Arnold von Adenau und Johann von Lommersdorf.

117)

B. N., Nr. 57. Am Schluß des Buches steht der Spruch: „Graer rock en ryß neit / Heren deynst en dort neit / Deyn nau (!) und en heysch neit / Heren hulde en ervent neit.“

118)

B. N., Nr. 25.

119)

B. N., Nr. 59.

120)

B. N., Bl. 47b, Nr. 38.

121)

B. N., Nr. 41a, 49. – Die Besitztitel und Lehnbriefe von 1434 an, wo Heingen Smide und Nesen von Freilingen mit Lehnsbewilligung Godarts, Herrn zu Brandenberg und Dollendorf, von Godart Mourre von Wahlen dessen Burglehen zu Dollendorf mit dem Hofe im Dorf erwerben, sind im B. N. aufgezeichnet. Die St.-Maximiner Lehen zu Leudesdorf, Flesten, Pomster, Wormlingen, Lissendorf, Kerpen, Berndorf, Buren erwarben sie 1445 von Johann von Wynrintgen, genannt Atzenrait, und Frau Gertrud von Belleva, dessen Bruder Dederich von Wynrintgen und Frau Schoenhet sowie 1452 und 1454 von Thomas von Gensse und Frau Richarde von Vieltzburg (Felsborg). Johann von Wynrintgen verpflichtete sich, „zur eirster maennyngen Heynen myt myns selffs live zu Blankenheym zu gysel in zu riden“; für ihn und Getrud siegeln Werner von Belleva, ihr Oheim, und Peter von Rodenbusch, genannt Gryn, ihr Schwager. Auch Everhard von Freilingen war von seinen Voreltern her an den St.-Maximiner Gütern beteiligt (B. N., Nr. 29, 19).

122)

Die älteste Urkunde des B. N., Nr. 14 vom Oktober 1334, bezieht sich auf Aleyd von Freilingen, die Mutter von Johann von Freilingen und Sophia von Freilingen, welche mit Heinrich von Billich verheiratet war. Von diesen stammten die Erbgüter zu Pesch (Beszghe). Vgl. über das Geschlecht von Freilingen auch Wackenroder, S. 240).

123)

B. N., Nr. 23; Schannat-Bärsch II, 1, S. 121.

124)

B. N., Nr. 64, 25.

125)

B. N., Nr. 34, und oben Anm. 110.

126)

B. N., Nr. 34.

127)

B. N., Bl. 92b, „myn oeme, Her Thys“.

128)

B. N., Nr. 41a. Am 8. April 1500 scheint Johann bereits großjährig zu sein, da sein Vetter Simon von Freilingen und Frau Elisabeth ihm, Johann Winands Sohn, von Dollendorf, sechs Malter Haferrente zu Reetz, welche Winand hatte, abtreten. Die Urkunde wird von Johann von Leser besiegelt.

129)

B. N., Nr. 54.

130)

B. N., Nr. 34.

131)

B. N., Nr. 69.

132)

B. N., Nr. 34; StA. Koblenz, Abt. 54 N 136.

133)

B. N., Nr. 54, 70.

134)

Mundartllich heute noch „sich brögge“; bei J. Müller, Rheinisches Wörterbuch I, Bonn 1928, Sp. 940, unrichtig zu Braut, „bräuten“ gezogen.

135)

B. N., Nr. 42 vom 20. Juni 1523 über die Belehnung mit dem Zehnten und dem Dorf Hodeldingen (?), dem Zehnten in dem Dorf Pomster, einer „hove lantz“ in dem Dorf Leimbach (Kr. Adenau), dem Hof zu Buren und dem Zehnten daselbst, dem Dritteil des Zehnten zu Leudesdorf, dem Zehnten zu Flesten mit dem Gruitshofe.

136)

B. N., Nr. 48, Lehnbrief vom 21. September 1524; Nr. 68, Pachtbrief des Hofes zu Dollendorf vom selben Jahr über acht Malter, halb Hafer, half Spelz, und 100 Eier.

137)

B. N., Nr. 65, Pachtbrief des Struißenhofs daselbst von 1507 über vier Malter Hafer und hundert Eier zu Ostern. Auch den Wormlinger Hof bei Üdelhofen verpachtet Richard 1519 für acht Malter Hafer und hundert Ostereier.

138)

B. N., Nr. 47, Lehnbrief vom 14. Dezember 1514; Lehnrevers Richards, StA. Koblenz, Abt. 18, Lehnhof, von Nechtersheim 1.

139)

Der Wunsch nach einem Erbbegräbnis in der Talkapelle ist also nicht in Erfüllung gegangen.

140)

B. N., Nr. 34.

141)

Mundartlich „vergöcke“; bei J. Müller, Rheinisches Wörterbuch III, Berlin 1935, Sp. 1210 = „verjucken“ genommen.

141a)

Nach v. Oidtman siegelt Richard Kr. (!?) v. N., Burgmann zu Manderscheid, 1500 so: gespaltener Schild mit 6 Seerosenblättern links, rechts ein Adler (?), vielleicht der Dollendorfer Adler (mütterliches Wappen).

142)

Über dieses Geschlecht vgl. Schannat-Bärsch II, 2, S. 381; dort auch die folgenden Angaben.

143)

B. N., Nr. 29.

144)

Schannat-Bärsch II, 2, S. 7, und Alfter, Genealogisches Lexikon, Bd. N. S. 58/59.



Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 139, 1941, S. 1–75.



Zu Pawin [S. 27]
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