Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de



Annalen des Historischen Vereins 139 für den Niederrhein 1941.
Die „Krummel“ von Nechtersheim, ein Eifeler Rittergeschlecht.
Von Nikola Reinartz.





Die Krummel von Nechtersheim zu Boulich und die Abzweigungen zu Gartzem (Bell und Firmenich-Vettelhoven)

Johann Krummel von Nechtersheim (1522 belehnt mit Boulich), Werner Krummel von Nechtersheim zu Boulich († nach 1593), Gebrüder; dessen Sohn Wilhelm Krummel von Nechtersheim zu Boulich, belehnt 1580; Magdalena Krummel von Nechtersheim zu Boulich 1604 Heinr. v. Olmüssen, genannt Multstroe. – Nebenlinie: Werner Krummel II. und Richard Krummel von Nechtersheim, Sohn und Enkel von Werner Krummel senior.

Von den sieben Kindern zweiter Ehe des ältern Richard mit Sofia Boulich haben wir bereits als Prozeßgegner Dietrichs, des Sohnes erster Ehe, die Brüder Werner und Reinold genannt. 80) Ein älterer Bruder Johann Krummel von Nechtersheim, der früh, jedenfalls 1568 verstorben war, stellte 1522 dem Prümer Abt Wilhelm von Manderscheid einen Revers über die Belehnung mit dem Gute zu Boulich aus, „wie es seinen Furdern besessen“. 81) Nach ihm wird sein Bruder Werner als Herr zu Boulich genannt. Dieser ist 1593 als Neunzigjähriger noch am Leben. 82) Vermählt war er von etwa 1535–1560 mit Katharina von Levendal, Tochter von Coen v. Levendal zu Pattern (Kr. Jülich) aus dessen erster Ehe mit Johanna von Broich. Als Kinder werden genannt außer einer Tochter Katharina die beiden Söhne Werner Krummel von Nechtersheim und Wilhelm Krummel von Nechtersheim zu Boulich. Werner Krummel jun. scheint eine bürgerliche Ehe mit einer Katharina Brauns eingegangen zu haben, wie auch dessen Sohn Richard Krummel von Nechtersheim mit Margareta Colard (Boler?), deren Tochter Gertrud Krummel von Nechtersheim 1627 Hans Matthias von der Hoven, genannt Pampus, heiratete. 83) Erbe von Boulich wurde der vorhin genannte Wilhelm, der 1580 die Belehnung erhielt. 84) Wilhelm Krummel zu Boulich wird im Jülicher Ritterzettel 1610/11 aufgeführt; 85) er siegelt mit dem Schlangenhals. 86) Als der Schwiegervater Werners, Coen von Levendal, 1573 starb, kam es wegen seiner Hinterlassenschaft zu einem Prozeß mit dessen Witwe aus zweiter Ehe, in dessen Verlauf Wilhelm von seinem Gegner Paul von Levendal mit einer spitzen Wehr lebensgefährlich in die Brust gestochen wurde, worauf Wilhelm den Angreifer auf Schadenersatz in Höhe von 2000 Reichstaler verklagte. 87) Aus Wilhlems Ehe mit Anna von Nagel zu Waldenbrück ging eine Tochter Magdalena Krummel von Nechtersheim hervor, welche als Erbin von Boulich durch ihre Heirat 1604 mit Heinrich von Olmüssen, genannt Multstroe, den Besitz an dieses Geschlecht brachte. 88)





Anmerkungen




80)

StA. Düsseldorf, Reichskammergericht K 1081, S. 33.

81)

StA. Koblenz, Abt. 18, Lehnshof, von Nechtersheim Nr. 2.

82)

StA. Düsseldorf, Köln. Lehen, Nr. 242.

83)

Redinghovensche Sammlung, Bd. 65, S. 855.

84)

Schannat-Bärsch II, 2, S. 538. Danach soll der Vater Werner die Belehnung ausgeschlagen haben. Nach Straßer – aus dem Urkundeninventar des Archivs Kreuzau (Kr. Düren) – soll Boulich durch die Heirat der noch zu erwähnenden Schwester Werners, Apollonia, mit Heinrich von Büchel an diese gekommen sein. 1551 hätten sich die Geschwister von Boulich mit ihren Schwägern, den Krummel, verglichen.

85)

Fahne II, S. XIV.

86)

Macco, a. a. O.

87)

StA. Düsseldorf, Reichskammergericht G 111. Hier auch ausführliche Angaben über das Fortbestehen der nach Fahne angeblich seit Mitte des 15. Jahrhunderts verschwundenen Familie v. Levendal.

88)

P. Clemen, Die Kunstdenkmäler des Kreises Euskirchen (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz IV, 4), Düsseldorf 1900, S. 159; ehemals Archiv Frfrl. v. Goldstein zu Beeck (Kr. Erkelenz) (nach v. Oidtman).





Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 139, 1941, S. 1–75.



Zu Reinold (Richard) Kr. zu Nettersheim (S. 49) mit den Söhnen
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