Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Frühjahrs-Versammlung des Historischen Vereins für den Niederrhein [...] An zweiter Stelle sprach Herr Pfarrer Nikolaus Reinartz aus Kreuz-Weingarten über: Daniel von Wichterich, ein rheinischer Prälat aus der Zeit des Avignoneser Exils. Der Redner entrollte das Lebensbild eines Ordensmannes, Bischofs und Diplomaten, das reich an bewegten Zügen, reich an Erfolgen gewesen, die für die aufgeregte Zeit des 14. Jahrhunderts Veränderungen von weittragender Bedeutung schufen. Ein Lebensbild, aber auch von Dornen umrankt, am Schlusse von ergreifender Tragik. Daniel von Wichterich, in Oberwichterich geboren, genoß seine Ausbildung in Köln, trat in den Karmeliterorden, besuchte 1317 die Universität in Paris, erwarb sich dort die Würde eines Doktors der Theologie und begann 1320 mit der Vertretung des Bischofs Balduin von Trier seine politische Laufbahn als Prälat. Er war nun Weihbischof dessen, der damals in der ganzen deutschen Reichspolitik eine überragende Bedeutung besaß. Schon beim Streit um den Mainzer Kurstuhl wurde Daniel in die Politik hineingezogen und zuletzt ihr Opfer. Was er aber in der ganzen Zeit von 1339 bis 1356, als Bischof von Werden a. d. Aller im Dienste seiner Kirche, im Dienste auch des Friedens des Reiches geleistet hat, das hat uns Pfarrer Reinartz in fesselnder Art, gerecht würdigend, vorgeführt. Er erreichte es auf Grund streng objektiver Verwertung der ihm zugänglich gewordenen Quellen, daß vor unserem Geiste das Bild eines klugen, reich veranlagten, unermüdlichen, von tiefster Frömmigkeit und bestem Willen beseelten Mannes auf wild umwogten Posten erstand, über dessen Bedeutung und Ansehen bei Papst und Kaiser uns Staunen ergreift. Noch mehr darüber, daß er uns bis heute so unbekannt geblieben, uns, die wir seiner Heimat so nahe wohnen. Von einem geheimnisvollen Gewaltakt erzählte uns der Redner, dessen Opfer Daniel in Luxemburg geworden. Nach langer Gefangenschaft daselbst geht er nach Werden als Bischof, zieht sich aber dort infolge scharfer Maßnahmen den Haß des Domkapitels zu und mußte 1356 flüchten. Er soll noch Landdechant in Zülpich gewesen sein. Noch kurz vor seinem Tode betraute ihn Papst Urban VI. mit einer wichtigen Mission, die strittige Abtswahl in Herzogenbusch zu entscheiden. Am 10. September 1363 starb Daniel und fand seine Ruhestätte im herrlichen Dome zu Altenberg. Der Vortrag fand die verdiente Anerkennung, der starke, herzliche Beifall verkündete es und die Dankesworte des Vorsitzenden bestätigten sie. Wir danken auch hier als Euskirchener Landsleute dem fleißigen Forscher im lieblichen Vinea crucis dafür, daß er im Bilde der Heimatgeschichte unserer Gegend einen so bedeutenden verdienstvollen Mann, einen Sohn unserer Heimat zu Ehren gebracht hat. [...] P. |
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Euskirchener Volksblatt, Nr. 116, 20.5.1926. |
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