Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de





Zu Geschichte von Burg und Burgmühle in Arloff
Von Dr. Hans Welters

Unser Heimatkreis, insbesondere der Abschnitt des Kreises, der mit der Aufteilung Rheinbachs im Jahr 1932 an Euskirchen gekommen ist, besitzt eine für seine Geschichte bisher kaum verwertete, weil fast unbekannte Quelle: das Archiv auf Burg Heimerzheim. Dieses reichhaltige, wohlgeordnete Archiv, das Eigentum der Burgherrn, der Freiherrn von Böselager, ist, birgt keineswegs nur etwa Urkunden- oder Aktenstücke, die sich auf das Burghaus selbst oder den gleichnamigen Ort beziehen. Noch jetzt sind die altem westfälischem Adel entstammenden Freiherrn von Böselager die reichstbegütertste Burgherrnfamilie an der Swift und darüber hinaus im ganzen oberen Erftgebiet. In noch weit höherem Maße traf das für die Vorbesitzer der Burg zu, die Freiherrn und späteren Grafen von Belderbusch, deren Erben die Freiherr v. Böselager geworden sind. Die Namen der vielen Burgen und adligen Höfe, die von den genannten Herrn von Belderbusch am Ausgang des 18. Jahrhunderts in Heimerzheim und seiner näheren und weiteren Umgebung aufgekauft worden sind, möge man in Heusgens „Geschichte der Dekanate Meckenheim und Rheinbach“ nachlesen. Von all diesen Gütern, auch jener nicht unbeträchtlichen Anzahl, die, weil sei nicht in unmittelbarer Nähe Heimerzheims lagen, später wieder abgestoßen worden sind, finden sich im Burgarchiv unseres Swistdorfes reichhaltige, vielen Heimatfreunden bisher unbekannt gebliebene Nachrichten.

Zu den Gütern, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit vielen anderen in die Hände der v. Belderbusch kamen, um die Mitte des 19. Jahrhunderts aber ihrer Abgelegenheit wegen wieder veräußert wurden, gehört Burg Arloff mit seiner Mühle. Wie bei allen übrigen Erwerbungen machte auch hier der Ankäufer die Aushändigung sämtlicher den Rittersitz betreffender „Briefschaften und Nachrichten“ zu einer besonderen Bedingung im Kaufakt. So erklärt sich das Vorhandensein einer Reihe von Aktenstücken im Heimerzheimer Archiv, die weit über 1777, das Ankaufsjahr Arloffs durch Karl Anton Frhr. von Belderbusch hinausreichen. Das damals nach Heimerzheim gewanderte Urkunden- und Aktenmaterial erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es klaffen z. Teil weite Lücke zwischen den einzelnen Stücken. Wir betrachten es hier auch keinesfalls als unsere Aufgabe, eine allseitig geschlossene Geschichte der alten Schwesterburg von Kirspenich zu geben, beschränken uns vielmehr auf jene in Heimerzheim vorgefundenen Quellenstücke, die bisher noch unveröffentlicht geblieben sind. Landtagszitationen, Kaufakte, Vermessungsprotokolle, Pachtverträge und andere „Briefschaften“ lassen uns interessante Einblicke in die Geschichte von Burg und Burgmühle in Arloff tun.


Wohnturm der Burg Arloff

Das Arloffer Burghaus ist in seiner Bauart dem des benachbarten Kirspenich eng verwandt. Beide zeigen als charakteristischstes Baumerkmal den wuchtigen viereckigen Wohnturm, der seine Entstehung dem 14. Jahrhundert verdankt. Ursprünglich höher, namentlich der Kirspenicher, waren sie damals anstelle der später aufgesetzten Barockhauben mit Zinnen und Wehrgängen gekrönt. Während sich die Geschichte des Kirspenicher Burghauses in die Entstehungszeit dieser Wohntürme zurückverfolgen läßt - 1301 wird das dortige „castrum“ erstmals erwähnt -, ist das bei Arloff nicht der Fall. Das älteste Dokument, das uns über seine Vergangenheit Zeugnis gib,t ist eine „copia authentica“ aus dem Jahre 1414. Sei meldet, daß Otto von Wachendorf in diesem Jahre seinen „freyen eigenen hoff“ in Arloff gelegen mit „ahrtland, wiesen, felde, büsch, weyden, zins pfachten“ und anderem Zubehör, darunter auch die Mühle, an Johann von Elreborn verkauft hat. Wenn in diesem Schriftstück nur von einem „hoff“ die Rede ist und nicht von einem „castrum“, einer „burch“, „veste“ oder auch einem „adlichen seeß“, so ist das aller Wahrscheinlichkeit nach darin begründet, daß der ungastliche Turm mit seinen dicken Mauern und kleinen Fenstern, mit seinen vier übereinanderliegenden Geschossen, von denen jedes nur einen Raum aufwies, damals bereits als Wohnhaus aufgegeben, ein neues, den verfeinerten Ansprüchen des 15. Jahrhunderts entsprechendes Haus aber noch nicht erstellt war. Auch in späteren Jahren hat man keinen Versuch gemacht, den mächtigen Turm wieder in die Wohngebäude einzugliedern und neuen Zwecken dienstbar zu machen. Er steht heute noch abseits - ganz im Gegensatz zu dem Burgturm von Kirspenich, wie unsere Euskirchener Ausflügler wohl wissen, - und wäre wahrscheinlich eine Ruine, hätte sich nicht seiner der Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz angenommen.

Seltsamerweise fehlen von den v. Mirbach, die uns gleichfalls schon aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Burgherrn von Arloff bekannt sind, jegliche Nachrichten im Heimerzheimer Archiv, obwohl gerade diese Familie sich mit am längsten im Besitz der dortigen Burg behauptet hat. Wahrscheinlich ist sie die unmittelbare Nachfolgerin der von Elreborn geworden. Das einzige Schriftstück, das den Namen v. Mirbach nennt, datiert aus dem Jahre 1579 und gibt kund, daß damals Chatarina v. Mirbach, vermählte Friemersdorf, genannt Pützfeld, die Burg zu Arloff ihrem Sohn Dietrich v. Friemersdorf vermacht hat. Ueber ein Jahrhundert sind also Angehörige der Herrn v. Mirbach im Besitz von Burg Arloff geblieben. Schon damals, bei der Uebertragung des Gutes an den genannten Dietrich von Friemersdorf mußte die Zustimmung des Stiftes St. Gereon in Köln eingeholt werden. Fortlaufende Empfangsbescheinigungen über erhaltene Kurmuten aus den Jahren 1620 bis 1752 bestätigen, daß das Arloffer Burggut Lehen dieses Stiftes war. Wann und auf welche Weise diese Lehnrührigkeit des ehemals allodialen Gutes zustandegekommen ist, entzieht sich unserer Kenntnis.


Burgmühle Arloff

Auch die v. Friemersdorf genannt Pützfeld sind über ein Jahrhundert Burgherrn in Arloff gewesen. Im Jahre 1685 gingen Burg und Mühle mit allen übrigen Zubehörungen von Werner Dietrich von Friemersdorf genannt Pützfeld durch Kauf an Philipp Wilhelm von Mockel über. Dieser, Bürgermeister der Stadt Köln, ließ zwei Jahre später, 1687, das zur Burg gehörige Areal, das sich auf 47 Parzellen verteilte, durch einen Geometer vermessen, der den Gesamtbesitz mit 127,5 Morgen Land und 19 Morgen Benden feststellte. Bereits 27 Jahre nach dem Erwerb verkauften die v. Mockel den Besitz wieder und zwar an den Amtsverwalter und Kellner des kurkölnischen Amtes Hardt, Karl Brewer. Die Familie Brewer, die bereits in dem Vater und dem Großvater Karls, in Thomas und Peter Brewer, dem Erzstift Köln zwei tüchtige Amtsverwalter gestellt hatte, erwarb das „adelich hauß und rittersitz in Arloff in seinem bezirk mit der burg, vorhoff, stallungen, scheuer und garten gelegen, auch zubehöriger ländereien, benden und baumgarten, zins, renthen und gefällen, fischerei, jagd, und weidwerk und dazugehöriger zwangsmühle fort anderer appertinentien“ für die Summe von 6000 Taler. Zum ersten Male wird in diesem Kaufbrief die Burgmühle eine Zwangmühle genannt, in die außer den Arloffern auch die Kirspenicher und die Kalkarer ihr Getreide zum Mahlen bringen mußten. So energisch im übrigen die drei Brewer ihres Amtes als kurkölnische Kellner walteten und den Bestrebungen des Herzogs von Jülich, den Erzbischof aus Arloff zu verdrängen, entgegenarbeiteten: nach wie vor flatterten neben den kurkölnischen die jülichschen Landtagszitationen ins Arloffer Burghaus. Erst die französische Revolution machte dem stillen aber zähen Kampf, der in diesem Dorfe um die Landeshoheit geführt wurde, ein Ende.

Der Kanonikus Capitularis in Kerpen, Matthäus Brewer, der im Jahre 1777 den Rittersitz Arloff „bestehend in burghaus, halfens- und müllers wohnung, scheuer, stallung, weihern, baumgarten, weyden, wiesen“ für 9000 Taler an den Freiherrn Karl Anton von Belderbusch auf Burg Heimerzheim verkaufte, ist wahrscheinlich ein Sohn Karl Brewers gewesen. Diesem Kaufakt des Jahres 1777 ist eine genaue Spezifikation des Burggutes mit den ihm zustehenden Gerechtsamen, aber auch den auf ihm ruhenden Lasten beigefügt. Die das Burggut umziehenden, heute verschwundenen Weiher werden ausdrücklich erwähnt, das zugehörige Areal ist mit 127,5 Morgen Land und 19 Morgen Benden dasslbe geblieben. Unter den Privilegien des Gutes wird als erstes genannt: „Das alleinige Recht im Amt Hardt Hüttenwerke zu errichten“. Jede achte Karre des im Bereich des Amtes geförderten Erzes ist Eigentum des Burgherrn. Weiter nennen die Gerechtsamen, wir führen nur die wichtigsten an: das Recht zum kurkölnischen Landtag, die Steuerfreiheit mehrerer ins Jülichsche hineinreichender Morgen, die Waldgerechtigkeit im Flamersheimer Wald, das Jagd- und Fischereirecht, in das sich der Frhr. von Belderbusch jedoch außer mit seinem Landesherrn noch mit dem benachbarten Kirspenicher Burgherr teilen mußte, die Schafstrift und die Eggertrift, die letztere auf vier Schweine begrenzt. Unter den Lasten ist vornehmlich die Kurmut an St. Gereon zu erwähnen; für die freie Schäferei mußte jährlich ein Maihammel an die Kellnerei nach Köln geliefert werden. Ein weiteres umfangreiches Dokument aus dem Jahre 1784 berichtet ausführlich von der Besitzergreifung der Burg durch den Frhr. von Belderbusch mit all den bei diesem feierlichen Akt üblichen Gebräuchen, den Löschen und Wiederanzünden des Herdfeuers, dem Verschließen und Wiederöffnen der Türen, dem Stillstellen und Wiederingangsetzen des Mühlenrades, u.a.m.

Weitere Nachrichten über die Geschichte der Burgbesitzer bringt das Heimerzheimer Archiv nicht. Wie schon eingangs erwähnt, ging mit dem umfangreichen Güterbesitz der Herrn von Belderbusch auch Arloff zu Beginn des 19. Jahrhunderts an die Freiherrn von Böselager über. Das Katasterarchiv der Regierung in Köln lehrt, daß diese den Besitz, der inzwischen auf 203 Morgen gesteigert worden war, 1848 an die Frhrn. von Loë verkauften, von denen er 1863 durch Kauf an den damaligen Pächter des Burggutes, Thomas Brenig, kam. Nochmals in adlige Hand hinüberwechselnd, in die der Freiherrn von Solemacher, blieb das Burggut ab 1892 endgültig in bürgerlicher Hand. Die Familie Dahmen, die es damals erwarb, ist auch heute noch in seinem Besitz. Derzeitiger Besitzer ist der Landwirt Math. Jos. Dahmen.

Wie lange, oder genauer gesagt, in welcher Zeit das Arloffer Burghaus seinen adligen Eigentümern tatsächlich als Wohnung gedient hat, ist nicht festzustellen. Ob bereits die Herrn von Mirbach im 15. Jahrhundert zu dem Bau eines neuen Wohnhauses geschritten sind? Darf man inder Erbauung des noch jetzt erhaltenen Hauses aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts schließen, daß die von Friemersdorf auf Arloff ansässig gewesen sind? Ihre Nachfolger haben die Burg jedenfalls nicht mehr bewohnt. Das beweist die Reihe der im Jahre 1693 einsetzenden Pachtbriefe. Die Herrn von Mockel überließen den „Vorhoff sambt dem hauß“, also das gesamte burgliche Anwesen, der Pächterfamilie. Die Familie Brewer hielt sich nur zwei Zimmer im „Hause“ frei, dasselbe taten die von Belderbusch und von Böselager. Die Burg war also seit dem Ausgang des 17. Jahrhunderts praktisch kein adliger Sitz mehr, sondern nur mehr ein Pachtgut. 1693 bewohnte sie Wilhelm Müller, der Sohn „des abgestandenen Halbwinners“; die Halfenfamilie Müller war also auch schon unter den von Friemersdorf Pächter des Arloffer Burggutes. 1710 wird ein zweiter, ebenfalls auf 18 Jahre abgeschlossener Pachtvertrag zwischen den von Mockel und Wilhelm Müller abgeschlossen. Eine andere Halbwinnerfamilie erscheint mit der neuen Herrschaft. Karl Brewer verpachtet die 1712 angekaufte Arloffer Burg an Johann Wilckens, in den folgenden Pachtverträgen von 1752 und 1764 erscheint derselbe ebenfalls als Burghalfe von Arloff. Mit den von Belderbusch zieht wieder ein neuer Pächter in Arloff ein. Winand Zavelsberg, dessen Pachtvertrag 1790 auf zwölf weitere Jahre verlängert wird. Wie lange Winand Zavelsberg das Burggut bewirtschaftet hat, wann er durch die Pächterfamilie Brenig abgelöst worden ist, wissen wir nicht. Im jahre 1848, als Arloff an die Frhrn von Loë überging, war Thomas Brenig bereits Pächter des Gutes.

Heinrich Dahmen, der 1892 den Rittersitz eigentümlich erwarb, entstammt einer alten Arloffer Familie. Bereits an die 200 Jahre saßen seine Vorfahren als Pächter auf der Mühle daselbst, hatten als Burgmüller die Herrschaft der Brewer, v. Mockel, v. Belderbusch und von Böselager kommen und gehen sehen. Die im Burgarchiv in Heimerzheim liegenden Pachtbriefe für das Arloffer Mühlengut reichen jedoch noch über 1718, das Jahr, in dem zuerst ein Angehöriger der Familie Dahmen dort als Pächter erscheint, hinaus. Sie zeigen, daß die Mühle bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts allzeit eng mit der Burg verbunden war, aber getrennt von ihr bewirtschaftet wurde. Im 17. Jahrhundert ist das zu ihr gehörige Areal mit 11, im Jahre 1829 mit 14,5 Morgen angegeben. Der erste noch erhaltene Pachtvertrag stammt aus dem Jahre 1651 und ist zwischen Dietrich von Friemersdorf und Peter Müller ausgefertigt. Die v. Mockel gingen 1700 mit Matheis Esser einen Pachtvertrag für die Burgmühle ein. Diesem folgte 1718 al erster aus der Ahnenreihe der Familie Dahmen Frantz Heinrich Dahmen, der 1729 einen weiteren Pachtvertrag mit Karl Brewer abschloß. Anton Dahmen löste seinen Vater im Jahre 1777 ab, mehrere folgende Pachtverträge nennen gleichfalls seinen Namen. Anton Dahmen war neben seiner Eigenschaft als Burgmüller ein eifriger Jägersmann. Die Freiherrn von Belderbusch hatten ihn mit der Ausübung der Jagd im Arloffer Revier beauftragt. Das erlegte Wild mußte er, mit Ausnahme von Füchsen, Wölfen und Kaninchen, die ihm verblieben, nach Bonn auf den Belderbuscher Hof liefern. Ueber die Zahl der Rehe, Schnepfen, Feld- und Waldhühner, die der eifrige Jägersmann, dem das Schußgeld von der Herrschaft ersetzt wurde, dorthin geliefert hat, geben ausführliche Verzeichnisse aus den Jahren 1783 bis 1799 Aufschluß. Sie alle sind von dem Ortspfarrer unterzeichnet, da der Burgmüller „schreibens ohnerfahren“ ist. Als Arloff in der Mitte des 19. Jahrhunderts von den v. Böselager an die von Loë überging, wurde die Burgmühle, die bisher immer zusammen mit dem Burggut den Besitzer gewechselt hatte, abgetrennt. Sie ging durch Kauf an Heinrich Dahmen über, den Sohn Antons. Als die alte Burgmüllerfamilie, wie schon erwähnt, im letzten Jahrhundert des 19. Jahrhunderts auch die Burg selbst käuflich erwarb, kam das Mühlengut über eine Schwester des neuen Burgbesitzers an die Familie Eversheim. Jetziger Eigentümer der Mühle, die - eine seltene Ausnahme unter den zahlreichen Burgmühlen unserer Heimat - heute noch in Betrieb ist, ist Herr Paul Eversheim.

Nachwort der Schriftleitung

Den vorstehenden heimat- und familienkundlichen Beitrag unseres geschätzten Landsmannes und Mitarbeiters Dr. Welters, der wie alle seine Arbeiten von eifriger und sorgfältiger Quellenforschung zeugt, und dem wir um so lieber Raum geben, weil der Verfasser im Felde steht, gestattet sich unser Sachbearbeiter folgende Ergänzungen anzufügen:

Dr. Heusgen gibt als den von den Böselagers ererbten Velderbusch'schen Besitz, den wir bereits in dem Heimerzheimer „Streifzuge“ erwähnten, an: „Brück, Kreuzberg (an der Ahr) Plittersdorf Balle, den Thurmhof zu Friesdorf, Fliesteden, die vormaligen Herrlichkeiten Miel, Heimerzheim und Müggenhausen, den Conzenhof zu Ollheim, den Hof Mömerzheim, den Hof Vershoven, den Spiessen- und den Hohnerhof zu und bei Miel, den Hof Lützermiel, den Herrenhof zu Ludendorf, den Belderbuscherhof zu Oberdrees, die Burg von Kirspenich und andere Besitzungen in Westfalen und im Hildesheimschen“. Die Burg Arloff ist hier nicht ausdrücklich erwähnt, ist aber, was nach den Feststellungen von Dr. Welters unzweifelhaft ist, auch in Clemen-Polaczek bestätigt wird, gemeint. Kirspenich ist bekanntlich der Pfarrort von Arloff.

Bezüglich der Familie von Mirbach findet sich in der Schrift von E. von Mirbach „Die Erlöserkapelle und die Burg Mirbach in der Eifel“, Berlin 1903, folgende Angabe: „Clais der Alte von Mirbach (1405-1513), Sohn des Heinrich von Mirbach zu Münstereifel, wurde 106 Jahr alt und war vermählt seit 1442 mit Margarete von Dahlheim. Er war der Herr der Burg Arloff und Pfandherr zu Münstereifel“.

Die zur Burgmühle in Arloff gehörenden Ländereien, die nach Dr. Welters 1829 mit 14,5 Morgen angegeben wurden, sind einmal für die Stadt Euskirchen von größter Bedeutung gewesen und werden es für alle zeit bleiben. Dort hat vor 30 Jahren, als wir in schwerer Sorge wegen unseres Wasserwerks waren, er verstorbene Beigeordnete Engelbert Goebel die Quelle entdeckt, die seitdem die Versorgung der Stadt mit vorzüglichem und ausreichendem Wasser sichert. Die Stadt hat damals die Engelbertusquelle von dem Burgmüller Eversheim gekauft und zu ihrer Sicherung das umliegende Gelände in Größe von 15 Morgen erworben.

Nachkommen der Familien des ehemaligen Burghalfen Brenig und des Burgmüllers Dahmen sind teils in direkter Folge, teils in entfernterer Verwandtschaft seit vielen Jahrzehnten in Euskirchen ansässig.

Quellen-Nachweise:

Soweit keine besonderen Quellen angeführt sind, entstammen alle Angaben dem Heimerzheimer Burgarchiv,
Urkunden und Akten Burg Arloff (S. 1).
Lacomblet, Th.: Urkundenbuch III, Nr. 9.
Vgl. dazu Reinartz, N.: Weistümer unserer Heimat. 1. Folge. Volksblatt-Verlag 1940, S. 29.
Ebenda, S. 27.
Die jülichschen Landtagseinladungen werden wohlweislich verschwiegen, wohl auf besonderen Wunsch des Ankäufers, dessen Familie höchste Aemter am erzbischhöflichen Hof in Bonn bekleidete.
Kat.-Arch. der Regierung in Köln, Mutterrolle Arloff.

2 Bilder: Volksblatt-Archiv









Euskirchener Volksblatt, Nr. 237, 9./10.10.43.


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