Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de





Die Alten Glasgemälde im Kreuzgang der
Prämonstratenser-Abtei Steinfeld in der Eifel und ihre Stifter
von Nikola Reinartz





FENSTER XXVI

Die beiden äußersten Fenster des Westflügels jenseits des Brunnenhauses zeigen den Abschluß der Heilsgeschichte in Himmel und Hölle. Von dem ersteren, das der Beschreibung zufolge ein wahrer Jubelhymnus über die Krönung der Gottesmutter im Himmel gewesen sein muß, ist uns nur das rechte Stifterbild (40) erbalten. Es trägt die Inschrift „Henricus Broech, pastor in Beugen 1557" 1). Hinter dem knieenden Stifter steht die machtvolle Gestalt seines Namenspatrons, des deutschen Kaisers Heinrich des Heiligen. Beide schauen, von einem Engel hingewiesen, verzückten Blickes in die himmlische Herrlichkeit. Das mittlere Sockelbild zeigte passend Christus in der Gestalt des guten Hirten mit der Inschrift: „Der gute Hirte gibt sein Leben für seine Schafe". Eines schmiegt sich an; gemeint ist damit wohl der Stifter Johannes a Monasterio, pastor in Honkirchen 2). Das dritte Stifterbild trug wiederum den Namen eines Priors von Dünnwald, Wilhelm von Nörvenich 3), mit dem Bilde des Namensheiligen, der halb Ritter, halb Mönch im Gewande seines Ordens, einer oben schwarzen, unten weißen Tunika, in der Hand ein Banner hielt mit einem doppelten Kreuze nach Art des Burgundischen; auf dem Haupte trug er einen Helm.

Stifter: Heinrich Broich, Pastor in Bengen (Sr), Johann Garzweiler von Münstereifel, Pastor in Hochkirchen (Sm) Wilhelm von Nörvenich, Prior in Dünnwald (Sl)

Anmerkungen:

  1. Zu Bengen siehe auch die Fenster XI und XXI. Heinrich Paludanus vulgo Broich stammt wahrscheinlich aus dem Schleiden benachbarten Broich. Ein Heinrich Broich wurde 1503 mit dem dortigen Hofe belehnt und war 1512 Vogt in Schleiden; vgl. Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde VII S. 451. - Der Stifter war 1538 Kaplan in Schleiden, siehe Peters, Aus Schleidens Vergangenheit (Schleiden 1914) S. 38. 1541 wurde er Kaplan in Fritzdorf bei seinem Landsmann Pfarrer Heinrich Naas, vgl. zu Fenster XXI. 1549 wurde Heinrich Broich Pfarrer in Bengen, wo er 1583 starb. Liber pastorum S. 310, 271. Von Pastor Broich heißt es in der Jülichschen Erkundigung vom Jahre 1550 (Redlich a. a. O. II 1 S. 569): „Er si noch in einem halfen jair aldair komen, wahe er sich noch also helt, wie er bis anher gedain, so sin sie mit ime zu fridden".

  2. Hochkirchen wurde schon bei den Fenstern XIV und XVI genannt. über Pastor Johann Garzweiler von Münstereifel stehen in A. Nrh. 8 S. 124 folgende Daten: 1541 Profeß, 1547 Circator (Visitator), 1550 zur Klosterreform nach Rommersdorf gesandt, 1555 Pastor in Hochkirchen bis zu seinem Tode 1588. Vorher, 1554, war, er bereits daselbst Kaplan und Rektor in Poll und Dorweiler gewesen. Liber pastorum S. 80, 100. Ihm und seinem Kaplan wird 1559 das Zeugnis ausgestellt, „daß sie christlich und katholisch und die h. sacramenten unsuimlich ustheilen; sein beide eins erbarlichen lebens und wandels. Beide haben auch examiniert unterscheidlich guter massen wol respondiert". 1583 wird der Pastor wohl irrtümlich Johann Gudenberg von Münstereifel genannt. (Redlich a. a. O. II 1 S. 665.)

  3. Von Dünnwald kamen schon die Fenster IX, XVI und XX. - Wilhelm von Nörvenich war nach A. Nrh. 8 S. 124 zuerst 1547 Personatar in Erp. Er wurde 1553 Prior in Dünnwald, wo er 1538 starb.


Hauptbild: Krönung Mariens.







Hauptbild (F XXVI Sr)

Kaiser Heinrich und Stifter





Kunstgabe des Vereins für christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen für das Jahr 1955, herausgegeben von Wilhelm Neuss,
Verlag und Druck: B.Kühlen, M.Gladbach 1955, 182 Seiten.
Historische Kreisbibliothek Euskirchen, Kreismuseum Blankenheim, Inv.-Nr. 1912, Drk1, Ste.





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