Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de





Die Alten Glasgemälde im Kreuzgang der
Prämonstratenser-Abtei Steinfeld in der Eifel und ihre Stifter
von Nikola Reinartz





FENSTER XXV

In der Anlage des Westflügels folgt nach Fenster XXIV der Einbau des Brunnenhauses, das zuletzt auch mit drei gemalten Fenstern ausgeschmückt wurde, deren Inhalt aber außerhalb des Zyklus der Heilsgeschichte steht, wie er bisher in den Fenstern des Kreuzganges fortgeführt wurde und mit den Fenstern XXVI und XXVII seinen Abschluß findet.

Im Steinfelder Äbte-Verzeichnis im Staatsarchiv Düsseldorf findet sich über Abt Jakob Panhausen die Eintragung: „1573 hat derselbe die fontain von Wahlen durch alle Aecker mit bleyen Röhren oder Pfeifen in Steinfeld ad ambitum (den Kreuzgang) geführt, sonst erfreuten wir uns nicht klaren Wassers." Das Brunnenhaus 1) daselbst muß aber schon früher vorgesehen gewesen sein zufolge der in den drei Fenstern umlaufenden Inschrift: „Praefecti me fieri curaverunt 1558 - Steinfeldensis hujus aquaeductus - Fratres Arnoldus Marck 2) et Hupertus Stormius 3)". Ähnlich wie Merian in seiner Topographie Sueviae von den berühmten Fenstergemälden des Klosters Hirsau bemerkt: „am Brunnen standen in den Fenstern herumb alle Bildnussen des Alten und Neuen Testaments, so von den Brunnen seind", war es auch in Steinfeld. Das Blickfeld wurde beherrscht von der Darstellung im Mittelstück: Aus der Seitenwunde des sein Kreuz umfassenden Heilands ergießt sich das Erlöserblut in seinen Kelch; daneben die Schrifttexte Joh. 7, 17 „Wen dürstet, der komme zu mir" und Is. 55, 1 „Alle die ihr dürstet, kommt zu trinken". Zu Füßen des Heilandes knieten die beiden Ordensmänner. Um dieselben gruppierten sich in den drei Fenstern die verschiedenen Vorbilder und Gleichnisse des Alten und Neuen Testamentes.

Stifter: Arnold Marck, Präfekt der Wasserleitung zu Steinfeld (b4, U), Hubert Sturm, Präfekt der Wasserleitung zu Steinfeld (b4, U)

Anmerkungen:

  1. Die kunstvolle Brunnenschale, jetzt im Hofe vor der Prälatur, ist mit dem zugehörenden Aufbau in B gezeichnet. Dieser entspricht der Vermutung von Wackenroder in den Kunstdenkmälern d. Krs. Schleiden S. 423.

  2. Arnoldus Marck (Merkensis), vgl. Johannes Marck (Merkensis) zu Fenster XXIV, war 1556 Sazellan in Hochkirchen (Liber pastorum S. 100) und starb als Pastor in Bilstein (Krs. Olpe) 1570; vgl. A. Nrh. 9 S. 127.

  3. Hubertus Sturm war Rektor der Steinfelder Pfarrkirche St. Andreas, wurde 1550 mit Johannes Garzweiler von Münstereifel nach der Abtei Rommersdorf zur Reform derselben gesandt (vgl. zu Fenster XXVI); er war 1566 Sazellan in Fritzdorf, 1575 in Wehr und starb 1580; vgl. A. Nrh. 9 S. 124; Liber pastorum S. 47, 311; P. Heusgen, Geschichte der Pfarreien der Dekanate Meckenheim und Rheinbach (1926) S. 97.

(Brunnenhausfenster)





Kunstgabe des Vereins für christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen für das Jahr 1955, herausgegeben von Wilhelm Neuss,
Verlag und Druck: B.Kühlen, M.Gladbach 1955, 182 Seiten.
Historische Kreisbibliothek Euskirchen, Kreismuseum Blankenheim, Inv.-Nr. 1912, Drk1, Ste.





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