Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de





Die Alten Glasgemälde im Kreuzgang der
Prämonstratenser-Abtei Steinfeld in der Eifel und ihre Stifter
von Nikola Reinartz





FENSTER XIV

Wieder ein zweiteiliges Eckfenster, das mit der in den Fensterbögen durchlaufenden Inschrift: „Abbatia dicta mons Sion (Strahow) in Bohemia civitate Prage et abbatia Teplensis ibidem sub Steinfeld", einer Parallele der Steinfelder Klöster in Friesland, den Abschluß der stolzen Reihe des Ostflügels gegenüber dem Kapitelsaale bildet. Auffallend allerdings bleibt, daß an der üblichen Stelle der Stifterbilder in den Sockelscheiben zwei beziehungslose Namen stehen, rechts „Wilhelm de Wheda 1), pastor ibidem" mit dem hl. Potentinus, links „Henricus de Elsich, Pastor in Hoenkirchen (Hochkirchen) 2) anno 1535" mit dem Kirchenpatron, dem hl. Viktor. Es scheint also die Benennung der böhmischen Abteien lediglich eine Erinnerung an deren Gründung um 1142 von Steinfeld aus gewesen zu sein. Das Bild des hl. Viktors (23) ist erhalten, wurde aber in Ashridge irrig zu Fenster XX gestellt. Auch ist die Scheibe unvollständig, da nach B eine Abbildung der Kirche zu Hochkirchen dazu gehörte. Dieser sonst bei der Erwähnung von Kirchen fehlende ausdrückliche Identitätshinweis läßt auf besondere Ortskenntnis des Verfassers schließen, eine Bestätigung der S. 21 nachgewiesenen Autorschaft des Fr. Heinr. Hochkirchen von B.

Stifter: Wilhelm von Weha, Pastor in Langerwehe (Sr), Heinrich von Elsig, Pastor in Hochkirchen (Sl)


Hauptbilder: r Christus vor Annas, l Verspottung.







Sockelbild (F XIV Sl)

Viktor von Xanten





Anmerkungen

  1. Es muß richtig heißen Weha, Langerwehe bei Düren. Das Kollationsrecht der Pfarrkirche zu Langerwehe besaß die Abtissin zu Wenau. In der Erkundigung von 1533 wird gesagt: „Der rechter pastor (ist) her Wilhelm ordens Praemonstratensium zo Steinfelt"; vgl. Redlich, a.a.0. II 1 S. 794.

  2. Das Patronat der Kirche zu Hochkirchen war längere zeit zwischen den Abteien Steinfeld und Hamborn strittig. Vom Generalkapitel wurde jedoch 1299 die Besetzung der Pfarrstelle, zu der auch die Filialen Poll und Dorweiler gehörten, Steinfeld zuerkannt. Näheres im Liber pastorum Stein f eldensium S. 73. Dort auch S. 80 die Angabe, daß Henricus Elsich 1519 als Pfarrer von Hochkirchen investiert wurde; er starb 1555. In der Erkundigung der Herzoglichen Räte von 1550 heißt es über ihn: „Die nachbarn sint wail mit seiner lehr, lebens und wandels zu f ridden." Redlich a. a. O. 11 1 S. 665.





Kunstgabe des Vereins für christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen für das Jahr 1955, herausgegeben von Wilhelm Neuss,
Verlag und Druck: B.Kühlen, M.Gladbach 1955, 182 Seiten.
Historische Kreisbibliothek Euskirchen, Kreismuseum Blankenheim, Inv.-Nr. 1912, Drk1, Ste.





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