Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de





Die Alten Glasgemälde im Kreuzgang der
Prämonstratenser-Abtei Steinfeld in der Eifel und ihre Stifter
von Nikola Reinartz





FENSTER II

Sockelbild r nach A: Apostel Petrus mit zwei Schlüsseln; vor ihm kniet der ungenannte Stifter wohl des ganzen Fensters „dedit anonymus". Es ist kein geringerer als der in B genannte Hermann „ehemals Kölner Erzbischof, nachmals zum Apostaten geworden". Ihn bezeichnet auch das Wappen, das schwarze erzbischöfliche Kreuz, in dessen Mitte der (Wiedsche) Pfau 1).

Sockelbild m nach A: Darstellung der Steinfelder Gründungssage: Vor dem bis auf die Turmspitze vollendeten „templum Steinfeldense"( die älteste bekannte Darstellung desselben!) kniet der Gründer, Graf Sibodo von Are, das Turmkreuz in den Händen, hinter ihm Bonschariant, der geprellte Teufel 2). Nach B kamen auf dem Original noch die Benediktinerinnen, die ersten Klosterinsassen, mit Fahnen und Kerzen heran.

Sockelbild 1 (5): Theoderich von Hochstaden, Graf von Are, der „Erneuerer des Klosters", knieend vor dem von Prämonstratensern getragenen Schrein mit den Gebeinen des hl. Potentinus. Auf Wunsch des Grafen hatte Erzbischof Friedrich von Köln 1121 in das von dessen Vorfahren Graf Sibodo errichtete, später aber verfallene Benediktinerinnenkloster den Prämonstratenserorden eingeführt 3). Die Deutung des Bildes als Übertragung der Gebeine des hl. Potentinus von Karden nach Steinfeld ist irrig, da diese ja bereits unter Sibodo erfolgte. Der Irrtum konnte nur entstehen durch die Zusammenstellung mit dem nicht zugehörenden oberen Architekturstück, das anderweitiger Steinfelder Herkunft sein dürfte.

Stifter: Hermann V. von Wied, Erzbischof von Köln (Sr)


Hauptbilder.- r Mariä Opferung (4), m Mariä Verkündigung, l Mariä Heimsuchung.





Anmerkungen

  1. 1 Vermutlich das nämliche Wappen auch bereits im Schlußstein des Kreuzganges bei Wackenroder, Kunstdenkmäler d. Krs. Schleiden S. 416 Nr. S; jedoch kein Schwan, sondern der Pfau!

  2. Vgl. meine Abhandlung: Die Steinfelder Gründungssage von Bonschariant, im Rheinischen Jahrbuch für Volkskunde, 2. Jahrg., Bonn 1951, S. 61 ff.

  3. Vgl. Paas in A. Nrh. 93 S. 19 f.







Hauptbildkrönung links (F II Hrb)

Lukas Evang.



Hauptbild rechts (F II Hr)

Tempelgang Mariens



Sockelbild links (F II Sl)

Übertragung der Gebeine des hl. Potentinus





Kunstgabe des Vereins für christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen für das Jahr 1955, herausgegeben von Wilhelm Neuss,
Verlag und Druck: B.Kühlen, M.Gladbach 1955, 182 Seiten.
Historische Kreisbibliothek Euskirchen, Kreismuseum Blankenheim, Inv.-Nr. 1912, Drk1, Ste.





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