Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
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Eifelland – Eibenland – Eburonenland?

Noch vor 10 Jahren hieß es in der Eifel-Festschrift in einem Aufsatz: „Was wissen wir vom Namen der Eifel“: „So ist unser Schluss, dass wir zwar die alte Form des Namens als Aifler festzustellen, aber weder über ihre Bedeutung noch ihren ethnischen Ursprung etwas zu sagen vermögen.“ Durch die verdienstvollen Forschungen von Cramer und Hürten (Eifelvereinsblatt Nr. 3 und 4 v. J.) scheint aber die viel umstrittene Frage einer endgültigen Lösung entgegengeführt zu werden. Darum sei in Folgendem auf eine interessante Notiz von Schoop „Die Römische Besiedlung des Kreises Düren“ hingewiesen, dass nach Holder der Name der ältesten historisch festgestellten Bewohner der Nordeifel, des Eburonenvolkes, mit einem keltischen Wortstamme, der „Eibe“ bedeutet und noch in Eberesche enthalten sei, zusammenhänge. Bekanntlich hatten die Eburonen unter Anführung von Ambiorix Caesar die empfindlichste Niederlage, die der römische Eroberer in seinem „Gallischen Kriege“ erfuhr, zugefügt. Ein Vorspiel der Hermannsschlacht: 1½ Legionen wurden vollständig aufgerieben und der Imperator schwur, sich das Haar nicht mehr scheren zu lassen, bis die Schmach gesühnt sei. Er nahm dann an dem Feinde die grausamste Rache: Unter Aufgebot seiner gesamten Streitmacht durchzog der Römer im Jahre 53 v. Chr. und nochmals im zweitfolgenden Jahre die Lande zwischen Maas und Rhein, alles mit Feuer und Schwert verwüstend in der ausgesprochenen Absicht, das Eburonenvolk auszurotten und seinen Namen zu vertilgen. Ob ihm diese Absicht vollständig gelungen ist und sich nicht auch das zweitemal Überreste in die unzugänglichen Wälder und Gebirge flüchteten wie das erstemal? Jedenfalls erwähnt der Geograph Strabo zur Zeit des Augustus unter den Bewohnern des Ardennenwaldes nochmals die Eburonen. Was von denselben sich aber erhalten hatte, ist keinesfalls mehr in den Niederungen um Köln und Jülich, wohin bald in die entvölkerten Gebiete die Ubier verpflanzt wurden, sondern im Waldgebirge auf die Trevirenjer zu suchen. Das ist aber das Gebiet des alten Eifelgaues, das Quellgebiet der Erft, Urft, Kyll und Ahr. So ergibt sich die weitere Gleichsetzung: Eifelland, Eibenland, Eburonenland. Für dieselbe ist nicht ohne Belang, dass die wegweisende Bemerkung Caesars über das häufige Vorkommen der Eibe in Gallien und Deutschland sich grade in der Erzählung vom Tode des Eburonenfürsten Catuvalkus befindet, der sich mit dem Safte der Eibenbeere vergiftete. Als Parallele zu obiger Gleichsetzung sei noch angeführt der Zusammenhang zwischen den von Caesar erwähnten Nachbarstämmen der Eburonen, den Caerosi und Condrusi mit den späteren Gaunamen pagus Carascus um Prüm und pagus Condrusius bei Lüttich.

Kreuz-Weingarten b. Euskirchen.

Pfarrer Reinarz


Eifelvereinsblatt, Nr. 2–3, März 1924, S. 15.


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