Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Totenfeier
für Pfarrer Reinartz Kreuzweingarten. In einem Meer von Blumen und zwischen zahllosen Kränzen stand am Samstagmorgen unter dem Tor zum Hof des Pfarrhauses der Sarg mit den sterblichen Ueberresten von Pfarrer Nikolaus Reinartz. Die vielen Gläubigen, die an seiner Bahre vorbei mußten, um ins Kirchlein hinaufzusteigen, gingen gesenkten Hauptes. Keiner, der nicht tief bewegt Abschied nahm. In der Kirche zelebrierte Dechant Emons das feierliche Totenamt, nachdem er den Sarg eingesegnet hatte. Das Schiff wollte die vielen Gläubigen kaum fassen, mußte es doch außer den Pfarrangehörigen auch noch die vielen Trauergäste aus dem Kreise Schleiden aufnehmen, woher der Verstorbene stammte und wo die Mehrzahl seiner Verwandten lebt. Der Dechant sprach in seiner Predigt über das Wesen wahren Priestertums, das darin bestehe, zu dienen. Altpfarrer Nikolaus Reinartz sei stets ein guter Diener gewesen, ein Diener des Herrn und ein Diener seiner Mitmenschen. Nach dem Requiem begaben sich alle Teilnehmer an der Trauerfeier hinaus auf den Friedhof, wo inzwischen der Sarg unmittelbar an der Kirchenmauer in Höhe des Hochaltars aufgebahrt war. Seinem eigenen Wunsch entsprechend fand der verstorbene Seelenhirt an dieser Stelle seine letzte Ruhestätte. Seine Grabstatt ist wenn man so will eine Fortsetzung der Reihe jener jahrhundertealten Grabkreuze mit den verwitterten und kaum zu entziffernden Inschriften, die er selbst vor dem völligen Verfall rettete.
Die Konfrates des Verstorbenen aus allen benachbarten Pfarreien sangen die Responsorien und antworteten dem Dechanten beim Psalm. Als einziger sprach nach Beendigung der weihevollen Zeremonie Amtsbürgermeister Gebertz zur Trauergemeinde. In schlichten Worten schilderte er die stete und treue Verbundenheit von Pfarrer Reinartz mit seiner Pfarrgemeinde und erinnerte daran, daß auf sein Betreiben hin das Dorf von Weingarten in Kreuzweingarten umbenannt worden ist; daß Pfarrer Reinartz es war, der den Namen seiner Pfarre durch ungezählte Veröffentlichungen heimatkundlicher Natur bekanntmachte. Liebe zur Heimat das sei des verstorbenen Geistlichen Richtschnur gewesen; die Gemeinde werde seiner stets in Ehrfurcht und Dankbarkeit gedenken. Danach legte der Amtsbürgermeister im Namen der Gemeinden Kalkar und Kreuzweingarten einen Kranz nieder. Der gemischte Kirchenchor brachte seinem Präses einen letzten Gruß mit dem Lied: Auferstehen, ja auferstehen wirst du ... Jeder der geistlichen Herren segnete noch einmal den Sarg; viele, darunter manche Schulkinder, traten zum letzten Abschied an das Grab, ehe jeder still nach Hause ging in dem Gefühl, einen guten Freund für immer verloren zu haben ... Kölnische Rundschau, Nr. 183, 9.8.1954. |
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