Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Die Gründung
Mariawalds D. 4. c) Das weinende und blutende Bild Durch den Schlag mit dem Dornzweig wird das Bild geritzt, es erscheinen Blutstropfen auf der rechten Wange (der Bruder war also Linkshänder; Goerke, 3. Aufl., S. 7), Hoffman (Bd. 1, S. 7) fügt dieser Lesart hinzu, daß der Bruder sich darauf bekehrt, Fischbach (Mariawald, S. 25), daß er den Vorfall reuevoll in Heimbach erzählt. Ein 1854 erschienenes Wallfahrtsbüchlein, das mir nicht bekannt ist, bezeichnet die Schramme infolge des Schlages als noch sichtbar; sie soll bei einer späteren Restaurierung beseitigt worden sein. Das Bild hatte auch mehrmals Tränen in den Augen, nicht nur bei dem Besuch Radermächers, sondern verschiedentlich und die höhere Geistlichkeit, die anfangs mißtrauisch war, hat diese Tatsache schließlich als echt anerkannt (Goerke, 3. Aufl., S. 7. Die 1. Aufl., S. 13, enthält diese Mitteilung nicht). Auch für das weinende Bild gibt es Gegenstücke aus dem Sagenschatz anderer Gegenden: In Mehring an der Mosel sah man Tränen an den Augenwimpern der Schmerzensmutter, weil das Bild aus einer Kapelle in die Pfarrkirche gebracht worden war. Als man das Bild an den alten Platz zurückbrachte, hörten die Tränen auf. (Zaunert, Bd. 2, S. 181). In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis auf eine andere Mariawalder Sage, die Goerke in der 2. Auflage (S. 99) mitteilt, in der 3. Auflage (S. 103) aber durch eine abweichende Darstellung Bonns ersetzt: Bei der Ausplünderung Mariawalds nach der Aufhebung des Klosters (1804) stürzte ein Mann eine Heiligenstatue mit Gewalt hinunter und rief dabei höhnisch: Der Heilige hat bei dem Fall nicht einmal den Mund verzogen. Im selben Augenblick stürzte er selbst von der Leiter und brach das Genick. Dieselbe Sage wird schon 1859 von Bernhard Baader aus Grüningen in Baden erzählt (Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden, S. 30). Dort spottet ein Verwalter 1807 bei der Räumung einer geschlossenen Kapelle über die Heiligenbilder: Werft die Kerle herunter, daß sie die Beine brechen. Am nächsten Tage stürzt er von der zweiten Sprosse einer Leiter, bricht den Fuß und behält ihn verkrüppelt. Der Pfarrer, der bei der Räumung der Kapelle mithalf, wird schwer krank, aber sofort wieder gesund, sobald er die Kapelle wieder instandsetzen läßt. Auch hier wieder eine auffallende Duplizität, auch in Details, und zwar für eine Sage, die erst im letzten Jahrhundert entstanden ist, in der aber das uralte Motiv der Bestrafung des ungläubigen Spötters, der sich an einem Heiligenbild vergreift, wiederkehrt. |
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Heimatblätter, Beilage zur Dürener Zeitung, Nr. 19, S. 145-149, 20.9.1934; Nr. 20, S. 153-156, 4.10.1934; Nr. 21, S. 162-165, 18.10.1934; Nr. 22, S. 170-172, 31.10.1934; Nr. 23, S. 181-183, 15.11.1934. |
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