Leben und Werk von Nikolaus Reinartz, |
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Orts- und Flurnamenkunde vom
südwestlichen Bleiberg. Von Nikolaus Reinartz.
Geschichte
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Anmerkungen |
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1) |
Vgl. J.
Janssen, Hundert Jahre Kreis Schleiden, Schleiden 1929, S.
53. |
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2) |
Düsseld. StA. Amt Hardt,
Bergwerkssachen Nr. 2. |
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4) |
Auf Grund des Wildbannes zuschen Maze und Rine, hohe und nyeder oben der erden und under der erden, mit allen sinen begriffe und zubehorunge", den die Herzoge von Jülich als pfalzgräfliches Lehen behaupteten. Lac. Ub. III, Nr.997. |
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5) |
Interessant ist die Angabe von Blens, daß die zum Herzogtum Jülich gehörenden Häuser von Wallenthal durch ein umgestülptes Steinkrüglein auf der Giebelspitze kenntlich gewesen seien. |
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6) |
Beyer,
Mittelrheinisches Urkundenbuch I, Nr. 100; Ann. XXVII, S.
338. |
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8) |
Reg. K. Eb. II, Nr. 31. Das adlige Geschlecht, welches 1104 mit Gerunc de Scevene anhebt, ist von Fahne und Knipping irrtümlich auf Scheven anstatt Dürscheven bezogen worden. Dasselbe verlieh 1182 Reg. K. Eb. II, Nr. 1194 das Patronat der Kirche von Schevene dem Sitfte zu Münstereifel, welches in der Folge auch die Besetzung der Pfarrstelle ausübte. Ebenso ist Scheven im liber valoris nicht mit Fabricius auf Schaven, sondern mit Mooren auf Dürscheven zu beziehen. Die Kirche zu Dürscheven stammt aus dem 12. Jhd., vgl. Kunstdenkm. des Kr. Euskirchen, Düsseldorf 1900, S. 27. Auch bei den im 13. und 15. Jhd. erwähnten Rittern de Schevene oder de Schavart - Reg. K. Eb. III, Nr. 3439 lassen sich keine Beziehungen zu Scheven nachweisen. |
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9) |
Über hier gefundene Feuersteinabfälle, durchlochte Steinäxte u. Hämmer berichten die Akten des Bonner Landesmuseums und B. Jb. CXXV, Beilage S. 19; CXXVII, S. 270. |
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10) |
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14) |
Die bei Wackenroder Schleid. S. 208 erwähnten Ritter von Calenmunt (Kalmunthe, Calamont) aus dem 13. und 14. Jhd. gehören zu Kallmuth, Kr. Ahrweiler. Unser Kallmuth wird urkundlich erst 1437 als jülisches Hoflehn in der Hand derer von Ossendorf genannt Düsseld. StA. Jül. Lehn, Nr. 115 , vgl. unten Anm. 109. |
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15) |
"Les chaumonts germaniques" behandelte J. Vannerus in Revue belge de philologie et d'histoire I, S. 283. Seine Erklärung als mons calvus ist nach obigem nicht zutreffend. Auch die Erörterungen im Eifelvereinsblatt, Jg. 1926, Heft 11 gehen fehl. |
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16) |
Übers.
Arch., Kr. Bonn, S. 167. |
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23) |
Lac. A. II, S. 50, 52, 56. Die Gleichsetzung von Dutlo mit Dottel wird von Wackenroder und Dr. Schiffers, Realschematismus der Diözese Aachen, Gladbach-Rheydt 1933, nur bedingt angenommen. Müller Hengeb. vermutet S. 11 Dutlo = Dirlo. Dirlau bei Zülpich, stets Thierlon, nie Dutlo genannt, gehörte zu Siegburg. Vgl. Reg. K. Eb. II, Nr. 214. Sodann ist zu beachten, daß bei Dutlo allein von allen im Rentenverzeichnisse des Mariengradenstiftes erwähnten Hebestellen keine Cerealien, sondern nur Geldgefälle notiert werden, was sehr gut zu der auf rauher Eifelhöhe gelegenen Bergfeste mit ihrer Erzgewinnung paßt, bei dem in der fruchtbaren Zülpicher Aue liegenden Dirlau unverständlich wäre. Das Bedenken, daß sich kein späteres Patronat von Mariagraden nachweisen läßt, ist hinfällig, da Lac. Ub. I, 143 ein Gleiches von andern Besitzungen des Stiftes feststellt. Daß Duttele im liber valoris als Kapelle erwähnt wird, während Duthlo wohl als Pfarrkirche anzusehen ist, da es 1282 Köln, StA. Farragines Gelenianae IV, S. 206 Als Obedienz von Mariengraden erscheint und dies auch 1065 den Zehnten erhält, läßt sich daduch erklären, daß infolge der Vereinigung mit Dreiborn siehe unten S. 20 f. Dottel später der Pfarrkirche Olef unterstellt wurde. Im liber valoris blieb es jedoch auch weiterhin dem Eifeldekanat zugeteilt, während Olef beim Zülpicher Dekanat steht. |
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24) |
Vgl. Riese,
Rheinisches Germanien in den Inschriften, Leipzig/Berlin 1914,
Index. |
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29) |
Beyer, Urkundenb. I, S. 176; Buir bei Holzmühlheim, wie im Index angegeben, kann nicht gemeint sein; dann gehörte Bure in die Nachbarschaft von Roderath und Rohr, Nr. 92 u. 93, während es in Wirklichkeit Nr. 58, bei Roggendorf und Floisdorf steht. |
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30) |
Fabricius Erl. VI, 1, S. 213 u. 216 bezieht Burin im liber valoris anstatt auf Bleibuir auf ein sonst nicht bekanntes Born. |
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31) |
Düsseld. StA. Kloster Hoven, Uk. Nr 7. Dieses Heistert bei Kall ist wohl zu unterscheiden von Heistert bei Steinfeld 1187 Heisteren, vgl. Reg. K. Eb. II. 1282 , besonders aber von Heistartburg bei Holzheim, das ebenfalls Heystat genannt wird, z.B. Düsseld. StA. Mariawald, Akten 16, II, 13, so 1492: Heistat circa Holzheim, auch bei Katzfey M'eifel II, 93. So ist auch die Angabe bei Wackenroder Schleid., S. 205 über Joh. v. Steinhausen auf die Heistartburg zu beziehen, da zu dieser die beiden Höfe zu Holzheim und Bergheim gehörten Katzfey, S. 92 , die als Allodialgut Johanns bei Kelleter Pönsg., S. 59 genannt sind. |
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32) |
Förstemann ON. unter Heinstat. Spalte 1160 u. 1331. Anklänge an diese Namenbildung liegen vor in den dortigen Flurnamen: "in der ersten bzw. zweiten, dritten Gewann hinter dem Zaun", "im Hähnchesacker","auf dem Hans", wenn diese beiden Flurnamen nicht mit Honschaft, Hundertschaft zusammenhängen. Ähnlich bei Scheven Flurnamen "hinter der Hag", dabei der "Hahnenberg". |
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33) |
Quix.
Grafen von Hengebach, S. 12 u. Reg. K. Eb. II, Nr. 1473. |
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37) |
Noch gehören hierher die Flurnamen: "auf der Schrauten", mundartlich Schrutt = Schrott, und das schwer zu deutende "Geschiefel", gesprochen Gieschövel, dessen zweiter Teil sicher das bekannte Wort für Abraum enthält. In der Nähe auch die "Wassergall" = Wasserquelle und der Flurname "auf den Keien" = Steinen. |
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38) |
Grimm Weist. II, 772; Römerspuren habe ich bei Voissel noch keine gefunden, wohl aber zahlreiche Bergkulen in der Umgebung, so am "Zepp" = (Wald?) Zipfel, in der "Iserdell", "am Weißenstein", "im Ramendall". |
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39) |
Z.B.: 1563 Fyrst Thonis zu Keldenich, der wael genant; ebenda 1612 Johan der Welsch; 1557 Brüssel Thones zu Hostel; 1684 starb zu Bergbuir die Wwe. Giel Awels, vulgo die Wälsch. Einiges über Wallonen im Eschweiler Bergbau bei Hashagen, Geschichte der Familie Hösch, Köln 1911, II, 23 u. 128. |
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40) |
Aach. Zt. XX,
1. |
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42) |
ON. II, Sp. 1039; diese Erklärung dürfte im Zusammenhang der Siedlungsgeschichte der andern von einem Personennamen des gleichen Stammes vorzuziehen sein. |
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43) |
Düsseld.
StA. Steinfeld, Uk. Nr. 13. |
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46) |
Düsseld. StA. Steinf.,
Uk. Nr. 159. |
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48) |
Lac. A. VII, 117. |
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50) |
Mooren
Ed. K. I, 352. Nach Cramer RhON., S. 145
vorkeltisch. |
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52) |
Eine volkstümlich-geschichtliche Deutung a. d. J. 1653 von Everhard Boßhammer im Zülpicher Kapitelsbuch Erzdiözesan-Archiv Köln , S. 271: der Bach habe den Namen vom Blute der in der Schlacht bei Zülpich gefallenen Krieger. |
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53) |
Vgl. über diesen Flurnamen die Umfage in Rheinische Vierteljahresblätter, Bonn 1934, S. 311. Blens, a. a. O., erzählt die Bergbuirer hätten bei Versäumnis der Frondienste ihre Strafe im Turme zu Dreiborn "auf dem Esel", einem scharfrückigen hölzernen Bock, absitzen müssen. |
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54) |
Viele der zahlreichen früheren "Maare" sind heute nicht einmal dem Namen nach mehr bekannt. Ein "Bachgraben" war vor einem Jahrhundert so wenig erkennbar, daß man einen "Buchgraben" daraus machte. Auch zwei "Kradepol" = Krötenpfuhl und zwei "Alte Weyer" = Fischweiher sind verschwunden, während noch mancher "Siefen", die "Tetschenbenden" und das weite "Fule Feld" der Kultivierung harren. |
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55) |
Lac.
A. VII, 117. |
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60) |
Die Königsstraße Name für die öffentlichen Heerstraßen des Mittelalters hat nichts mit dem bereits Anm. 49 genannten Hofe Königsfeld 1247 Cuningesfeld zu tun. Der Name ist ungeklärt. Schmidt B. Jb. XXXI, 43 erwähnt zahlreiche römische Funde daselbst. Der zugehörende Knappenknottenpütz ist das von dem Burggrafen Heinrich v. Arburg an den Grafen Lothar v. Are vor 1229 abgetretenen Knaffenkotten. Vgl. Ann. XXIII, 165. 175; Übers. Arch., Landkreis Bonn, S. 167. |
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61) |
Düsseld. StA. Blkh. 92, 98. Eick RW., S. 37 erwähnt als Abzweigung von der an Dottel vorbeiziehenden Römerstraße bei der Hausmaar eine zweite parallel laufende Königsstraße über die östliche Höhe des Bleiberges durch Mechernich an Kommern vorbei auf Enzen und Dürscheven zu. |
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62) |
Belgisches
Staatsarchiv Brüssel, Fonds d'Arenberg. |
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67) |
Vgl. H. Roggendorf in seinem trefflichen Heimatbüchlein über Mechernich, Köln 1929, S. 39. Von der Bleistraße zweigte in der Flur Hinter der Straße (Nr. 10), wo die beiden Straßen zusammenkommen (1694), ein alter Verbindungsweg zwischen dem Bleiberg und dem Schleidener Tal ab, im Volksmund Römerstraße (!) genannt, welche am Andreas- (Karte Nr. 9) und am Hubertus-Kreuz (Nr. 10) Tranchotkarte: am Lingen (Lindchen) , der Hovekuhl (Nr. 35) (oder Schultheißenmaar) vorbei, wo der Kallerweg abgeht, durch Voissel nach Gemünd führte. |
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68) |
In einer Eingabe der Bewohner von Heistert aus dem Jahre 1809 an die Bischöfliche Kurie von Aachen behufs Beibehaltung der Frühmesse in der dortigen Kapelle berufen dieselben sich darauf, daß die durch ihren Ort führende Straße sei le seul passage du pays de lEifel sur Duren, Cologne, Bonn; et même la route a communication avec celle de Luxembourg et Metz. Besonders werden noch die Kaufleute, die von Malmedy nach Frankfurt zur Messe reisen, hervorgehoben. |
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69) |
Lac.
A. II, 50. 56. |
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85) |
Ann. LXXVI, 28. Die Angaben bei Fabricius Erl. II, S. 274, Nr. 305 u. Anm. sind entsprechend zu berichtigen. |
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86) |
Kobl. StA. Blkh. 221 am Lusbüchel das Wachtknippchen (1694) deutet frühere Straßen- oder Höhenwacht an. Auf dem gegenüberliegenden Alenberg, wie bemerkt, römische Überreste; dazwischen das Brönendall (?) (Bruenen-, Breunnendall 1512). Wie der Lusbüchel wohl auch der Luëtzenbusch 1701 Loëtzenbusch (Karte Nr. 15), wo Blankenheim ebenfalls Besitz hatte, von lusen, lauern; im Kataster wieder verderbt: Lüsbüchel! und Lützenbusch! |
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87) |
Köln.
StA. Ausw. 300, S. 51. |
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92) |
Strange
Geneal. II, 112; spätere schlechte Abschrift bei Grimm
Weist. II, 765. |
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97) |
Verkooren
Luxb. II, Nr. 702. |
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104) |
Bei den Angaben Mirbachs, S. 15, Nr. 8 u. 9 sowie bei Fabricius Erl. II, S. 279, Nr. 386, S. 280, Nr. 409 u. S. 300 liegt eine Verwechslung von Scheven mit Schaven vor; Schaven gehörte ganz zu Niederberg und der vierte Teil Schevens zu Sinzenich. |
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105) |
Aach. Zt.
XX, 2. |
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107) |
Düsseld.
StA. Steinfeld, Uk. 144, 173, 176. |
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112) |
Düsseld. StA. Jül. Lehen, Nr. 115. Über dieses am Bleiberge mehrfach belehnte ritterliche Geschlecht von Ossendorf vg. Fahne Geschl. I, 318. Es wurde vorhin Anm. 91 schon genannt 1306 Heinrich v. Ossendorf mit Oda. Ferner findet sich im Schleidener Lehnsregister Köln, StA. Ausw., Nr. 300 Johan v. Ossendorf 1425 als man van erve u. guede zu Kalle u. 6 morgen beynden up der Rynnen; derselbe wird 1437 auch mit den jülichschen Höfen zu Kallmuth und Kalenberg belehnt. |
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113) |
Die Angaben bei Fabricus Erl. II, S. 278, Nr. 360 u. S. 300 müssen berichtigt werden. Zum Dingstuhl gehörten Kalenberg und Lückerath, beide nicht ganz, Vossel, Wielspütz und Bescheid ganz, ein Teil von Wallenthal und von Scheven. Kalenberg und Lückerath waren nach Glehn, Scheven und der dreibornsche Teil von Wallenthal nach Dottel eingepfarrt; die Pfarrzugehörigkeit der andern Orte stand von alter Zeit her de jure bei Olef, de facto aber bei Bleibuir. Vgl. Oebekke. S. 8 f. |
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114) |
Volkskundlich wären z. B. zu beachten in unserm Bezirke die zum Teil bereits untergegangenen Flurnamen: auf der Kuckstöf (= Wachtstube) am Heisterter Galgen; ähnlich bei Bleibuir eine Kekskuhl in der Flur auf der Wacht; bei Lückerath ein Prikkengraben und bei Scheven eine Prikkendell aus der Zeit des Hexenwahns; ebenda der Pflock und das Pferdsreeg, wohl von dem Auftreiben der Pferde zur Kurmut; die Wolfskuhl ( Fanggrube für Wölfe) im Heisterter und die Biermaar (Bier = Eber) im Schevener Felde, der seliger Kinderpütz", das "Enongerbömchen", der "Flachsberg", der "Ohligsbend" und manche andere. |
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115) |
Außer den bereits genannten noch einige Belege: "Jachberg" statt "Wachtberg" bei Düttling: "auf der Waag" statt "auf der Wacht" (Tranchot-K.); "Kückelhüll" statt "Kückelhüh" (vgl. "Kickley" bei Gemünd); "am Vorteil" statt "am Viertel"; "Funkenbusch" statt "Finkenbusch" (1577); aus Flurnamen "in der Zöhl" (mhd. zel = Schwanz, langes, schmales Stück) wurde "Zählbenden"; aus "Laagholz" (1661) und "in der Laach" (Lag = Grenzmal, Grenzmark) wurde "Lohholz" und "in der Lage"; aus "Nöttensyffen" und "Hengersdall" (1560) wurde "Nöthener Siefen" und "Unterthal" (Tranchotkarte "Ougerthal"); aus dem "Licheweg" (Leichenweg) von Anstoiß zum Friedhof an der Olefer Pfarrkirche eine "Lichtgasse" usw. usw. |
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Annalen des Historischen
Vereins für den Niederrhein, Heft 129, 1936, S. 5178. |
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